Nach massiver Kritik von Tierschützern und mehrerer Bundesländer an einem Sonder-Erlass von Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) zur Flächenberechnung der Käfige, erwägt die Landesregierung ein Umschwenken auf die bundeseinheitliche Linie.

Der Alleingang Niedersachsens bei der seit Jahresbeginn geltenden Neuverordnung zur Haltung von Legehennen steht vor dem Ende. Nach massiver Kritik von Tierschützern und der anderen Bundesländer an einem Sonder-Erlass von Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) zur Flächenberechnung der Käfige erwägt die Landesregierung ein Umschwenken auf eine bundeseinheitliche Linie, wie ein Sprecher Ehlens in Hannover andeutete. Die Grünen begrüßten die Ankündigung.

Hintergrund ist die seit Anfang Januar geltende Verordnung, die bundesweit größere Käfige für Legehennen vorschreibt. So verfügen die Tiere jetzt unter anderem über einen separaten Nistbereich. 800 Quadratzentimeter stehen jeder Käfighenne in der neuen Kleingruppenhaltung zu. Während die anderen Bundesländer für den Nestbereich 90 Quadratzentimeter pro Huhn draufschlagen, verfügte Ehlen vor zehn Monaten, dass die Nistzone in der Grundfläche rechnerisch enthalten sei. Damit konnten in Niedersachsen pro Voliere zwölf Prozent Hühner mehr untergebracht werden.

Jetzt macht das Land einen Rückzieher. "Der Erlass wird in der nächsten Woche einkassiert", hieß es aus dem Agrarressort in Hannover. Kleinvolieren, die bereits nach Maßgabe des Erlasses bei den Landkreisen beantragt worden sind, dürfen allerdings bestehen bleiben beziehungsweise errichtet werden. Dies sehe eine entsprechende Vereinbarung des Ministeriums mit den Eierproduzenten vor, bestätigte der Vorsitzende des Landesverbandes der niedersächsischen Geflügelwirtschaft, Wilhelm Hoffrogge.