Ein sechsjähriger Junge und ein siebenjähriges Mädchen aus einer Patchworkfamilie in Langenhagen bei Hannover wollten in Afrika heiraten und sind...

Hannover. Ein sechsjähriger Junge und ein siebenjähriges Mädchen aus einer Patchworkfamilie in Langenhagen bei Hannover wollten in Afrika heiraten und sind deswegen von zu Hause ausgebüxt. Sie nahmen ihre fünfjährige Schwester als Trauzeugin mit auf die Reise, wie die Bundespolizei gestern berichtete. Nach Afrika sollte es gehen, "weil es da so schön warm ist". Sie kamen allerdings nur bis zum Hauptbahnhof Hannover.

Der Vorfall ereignete sich bereits am Neujahrsmorgen. Die Familie hatte Silvester gefeiert. Die Kinder schmiedeten in der Nacht Pläne für 2009 und wollten sie sofort umsetzen. Während die Eltern schliefen, packten die drei ihre Trolleys mit Badesachen, Luftmatratze und Verpflegung und vergaßen auch ihre Sonnenbrillen nicht.

Im Morgengrauen machten sie sich auf den Weg. Mit der Straßenbahn fuhren sie zum Hauptbahnhof Hannover, von wo aus sie die S-Bahn zum Flughafen nehmen wollten. Mitarbeiter der Bahn, denen die Kinder aufgefallen waren, informierten die Bundespolizei.

Zwei Beamte konnten die junge Hochzeitsgesellschaft schnell davon überzeugen, dass sie Afrika ohne Geld und Flugtickets nicht erreichen würden. Zum Trost bekämen sie dafür eine spezielle Führung durch die Bundespolizeiwache am Hauptbahnhof .

Ohne jede Traurigkeit nahmen die Kinder den Vorschlag auf, teilte die Polizei mit. Besonders den Blick in die "Gewahrsamsräume" hätten die Kinder spannend gefunden. Ihre erleichterten Eltern holten sie wenig später ab.