Im Streit um die Eignung des Salzstocks im niedersächsischen Gorleben als nationales Endlager für Atommüll gibt es neue Fragen. Offenbar sickert dort ähnlich wie in dem Atommüllendlager Asse bei Wolfenbüttel Lauge ein.
Gorleben. Im Streit um die Eignung des Salzstocks im niedersächsischen Gorleben als nationales Endlager für Atommüll gibt es neue Fragen. Offenbar sickert dort ähnlich wie in dem Atommüllendlager Asse bei Wolfenbüttel Lauge ein. Der Vorsitzende des Landtagsumweltausschuss, Stefan Wenzel (Grüne), forderte Klarheit über die Gefährlichkeit der Flüssigkeiten und die Auswirkungen auf die Gesteinsformationen. Es bestehe das Risiko von Abbrüchen und Rissen. "So hat es in der Asse auch angefangen." Laut Wenzel sind mindestens 160 000 Liter Lauge zugeflossen. Das Bundesamt für Strahlenschutz und das Landesumweltministerium bestätigten, dass es Salzlösungen gebe. Allerdings handle es sich in Gorleben, anders als in der Asse, um Laugen natürlichen Ursprungs. Zeitgleich wurde bekannt, dass die Asse in internen Unterlagen des Bundesumweltministeriums als "Versuchsanlage für Gorleben" galt. Das ergibt sich aus Unterlagen, die die grüne Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl vom Bund angefordert hatte und über die "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Zudem habe Asse der Atomwirtschaft bis in die Achtzigerjahre auch als Entsorgungsnachweis für radioaktiven Müll gedient.