Der erste Prozess im “Kieler Küstenkrieg“ ist mit einem Freispruch zu Ende gegangen. Das Landgericht Kiel sah es gestern zwar als erwiesen an, dass...

Kiel. Der erste Prozess im "Kieler Küstenkrieg" ist mit einem Freispruch zu Ende gegangen. Das Landgericht Kiel sah es gestern zwar als erwiesen an, dass der frühere NPD-Landeschef Peter B. (35) im Sommer 2008 zwei Hells Angels niederstach, konnte aber nicht ausschließen, dass er in legaler Nothilfe für einen bedrängten Freund handelte. In der Urteilsbegründung machte der Richter deutlich, dass dem Gericht keine andere Wahl blieb. Der genaue Ablauf der "brutalen Massenschlägerei" zwischen Neonazis und Hells Angels Ende August habe sich nicht aufklären lassen. Hauptgrund: Keiner der beteiligten Schläger, ob Rechtsextremist oder Rocker, wollte als Zeuge aussagen und so das Risiko eingehen, sich selbst zu belasten. Kritik übte der Richter insbesondere an den beiden Opfern. Sie verweigerten ebenfalls die Aussage. Das sei "ungewöhnlich" und führe dazu, dass der Rechtsstaat an seine Grenze gerate.