Das Bundesumweltministerium kann den Menschen im Umfeld des maroden Atomendlagers Asse bei Wolfenbüttel nicht garantieren, dass das...
Hannover/Berlin. Das Bundesumweltministerium kann den Menschen im Umfeld des maroden Atomendlagers Asse bei Wolfenbüttel nicht garantieren, dass das einsturzgefährdete ehemalige Salzbergwerk nach optimalen Sicherheitsstandards geschlossen wird. Als letzte Lösung, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) am Freitag in Berlin aus, bleibe eine Flutung mit salzhaltiger Speziallösung weiter auf der Tagesordnung. Hintergrund einer solchen Notmaßnahme könnte ein stärkerer Wassereinbruch oder eine wachsende Einsturzgefahr unter Tage sein.
Seit Anfang Januar ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Betreiber der Asse, löste damit das Münchner Helmholtz-Zentrum nach einer Serie von Pannen ab. BfS-Präsident Wolfram König hat am Freitag bei einer Anhörung im zuständigen Landtagsausschuss in Hannover zugesagt, durch ein Gutachten zu prüfen, ob die Leukämieerkrankung eines früheren Asse-Bergmanns mit den dort zwischen 1968 und 1978 gelagerten 126 000 Fässern mit Atommüll zusammenhängt. König nannte die Asse eines der größten deutschen Umweltprobleme und räumte ein, auch seine Behörde habe im Umgang mit dem Grube kein Patentrezept.
Die Entscheidung darüber, ob der Atommüll zurückgeholt wird oder wie ein sicherer Einschluss über Hunderttausende von Jahren in der Asse möglich ist, soll laut Ministerium "möglichst bis Ende des Jahres erfolgen".