Bremen/Hannover (dpa/lni). Spontan gingen Menschen auf die Straße, als der Tod Nawalnys bekannt wurde. Nun regen sich auch in Bremen und Niedersachsen Proteste.
Nach dem Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny im Straflager wollen Demonstrierende in Bremen und Niedersachsen ein Zeichen setzen. Die Menschen gehen am Samstag gegen Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Regierung auf die Straße, wie die Kampagne FreeNavalny in Deutschland mitteilte. In Bremen meldeten Privatpersonen eine Kundgebung um 13.00 Uhr auf dem Marktplatz an, die Polizei rechnet mit rund 30 Demonstrierenden. In Hannover ist eine Demonstration um 17.00 Uhr am Kröpcke geplant. Die Veranstalterin der „Aktion zu Nawalnys Tod“ meldete eine niedrige zweistellige Teilnehmerzahl an.
Weitere Kundgebungen wurden für Samstag in Stuttgart und Saarbrücken angekündigt. Die größte soll am Sonntagnachmittag vor der russischen Botschaft in Berlin stattfinden, teilte die Kampagne FreeNavalny in Deutschland am Samstag mit. Man rechne mit 500 oder mehr Teilnehmern, sagte der Koordinator der Kampagne, Eugene Nasyrov, der Deutschen Presse-Agentur. Am Sonntag soll auch in Frankfurt am Main protestiert werden.
Schon kurz nach der Nachricht zum Tod Nawalnys am Freitag hatten viele hundert Menschen in Berlin und anderen Städten demonstriert. Der nach vielen Tagen in immer wieder angesetzter Einzelhaft geschwächte Nawalny war nach russischen Behördenangaben bei einem Hofgang im Straflager bei eisigen Temperaturen zusammengebrochen und gestorben. Menschenrechtler werfen dem russischen Machtapparat Mord vor. In Russland wird immer wieder mit Gewalt gegen Andersdenkende vorgegangen. Proteste werden in dem Land schon seit Jahren nicht erlaubt.