München/Wolfsburg. Gleich drei deutsche Fußball-Nationalspielerinnen haben sich vor dem Jahresauftakt aus der Bundesliga verabschiedet - darunter Lina Magull.
Wieder der FC Bayern München mit Klara Bühl, Lea Schüller und Giulia Gwinn? Oder doch der VfL Wolfsburg um DFB-Kapitänin Alexandra Popp? Die Fußballerinnen starten an diesem Wochenende ins neue Bundesliga-Jahr mit dem immer wieder gleichen, aber nicht minder spannenden Dauerduell um den Titel. „Es wird auf jeden Fall wieder ein heißes Rennen“, prophezeit VfL-Nationalspielerin Svenja Huth. Und: Es sind weitere Spiele in großen Stadien geplant.
Titelkampf: Der VfL Wolfsburg liegt einen Punkt vor dem FC Bayern München, nachdem die Münchnerinnen zuletzt beim 1:1 in Nürnberg patzten. Seit 2013 haben die beiden Topteams den Titel unter sich ausgemacht. Wolfsburg startet erst am kommenden Montag (19.30 Uhr) bei der SGS Essen, der FC Bayern hat gegen die TSG Hoffenheim bereits am Samstag (14.00 Uhr) eine Bewährungsprobe vor sich. Zum Duell zwischen den beiden Spitzenteams kommt es am 17. Spieltag (22. bis 25. März) in der Volkswagen Arena.
Lage beim VfL Wolfsburg: Trotz Tabellenführung will sich der DFB-Pokalsieger nach (zu) vielen eher durchwachsenen Ligaspielen steigern. Die Vorbereitung lässt hoffen - gegen Bayerns Champions-League-Gruppengegner Ajax Amsterdam (3:0) und Ligarivale TSG Hoffenheim (2:0) gab es verdiente Siege. „Wir hatten eine tolle Frische vom ersten Tag an. Die Mädels hatten Spaß. Wir haben als Team gewonnen“, sagte Trainer Tommy Stroot nach dem Trainingslager in Portugal. Als Beweis diente der jüngste Test in Wolfsburg, ein 10:0 gegen Sparta Prag.
Lage beim FC Bayern: Chefcoach Alexander Straus hat in der Winterpause einen neuen Co-Trainer an die Seite gestellt bekommen: Der frühere Profi Moritz Volz tritt beim Champions-League-Teilnehmer die Nachfolge von Marco Knirsch an. Bis Sommer will der 41-Jährige dabei helfen, weitere Trophäen zu holen, dann übernimmt die frühere Münchner Mittelfeldspielerin Clara Schöne (30) den Posten.
Rennen um den dritten Champions-League-Platz: Wie zuletzt läuft es auf einen Zweikampf zwischen Eintracht Frankfurt (20 Punkte) und der TSG Hoffenheim (17) hinaus. Die beiden Teams haben wie Wolfsburg und München hochprofessionelle Bedingungen bei ihren Clubs.
Abstiegskampf: Aus dem Trio am Tabellenende mit RB Leipzig (6), 1. FC Nürnberg (5) und MSV Duisburg (2) könnte es die zwei Absteiger geben. Aufsteiger Leipzig enttäuschte bisher, holte aber in der Winterpause nur die Schweizerin Lara Marti aus Leverkusen.
Transfers: Die Liga verliert gleich drei deutsche Nationalspielerinnen: Allen voran Lina Magull, die über Jahre ein Gesicht der Liga war und vom FC Bayern zu Inter Mailand wechselt. Ihre Clubkollegin Maximiliane Rall schließt sich den Chicago Red Stars an. Auch die Wolfsburgerin Felicitas Rauch (zu North Carolina Courage) geht in die US-Liga. Prominentester Zugang ist bislang die 143-fache schwedische Nationalspielerin Linda Sembrant (36). Die Innenverteidigerin wechselte auf Leihbasis von Juventus Turin zum FC Bayern und bleibt bis Saisonende.
Fernsehen: Die Quoten steigen auch nach der vom Nationalteam vermasselten WM in Australien. Alle 132 Partien der Frauen-Bundesliga werden beim Telekom-Sender MagentaSport und beim ebenfalls kostenpflichtigen Sport-Streamingdienst DAZN übertragen. Sport1 zeigt insgesamt 22 Partien und hat mit den Montagabend-Spielen eine Lücke im Fußballprogramm besetzt. Zusätzliche Spiele im frei empfangbaren Fernsehen gibt es bei ARD und ZDF, die zusammen Rechte für zehn Live-Übertragungen gekauft haben. So ist der Bayern-Auftakt gegen Hoffenheim auch im ZDF-Stream zu sehen.
Länderspielpause: Das Nationalteam von Bundestrainer Horst Hrubesch kämpft um die Olympia-Teilnahme: Am 23. Februar spielen die DFB-Frauen im Halbfinale der Nations League in Lyon gegen Frankreich. Bei einem Sieg würden sie eine der beiden Olympia-Tickets für europäische Auswahlteams neben den gesetzten Französinnen lösen. Bei einer Niederlage hätten sie fünf Tage später gegen den Verlierer der Partie Spanien - Niederlande noch eine Chance.
Zuschauer: Wieder winkt eine Rekordsaison. Vor der Winterpause lag der Schnitt bei 2990 Fans pro Spiel. In der Vorsaison waren es am Ende 2723. Bei der Partie Werder Bremen gegen Köln gab es mit 21.508 Zuschauern im Weserstadion den bisherigen Höchstwert in dieser Spielzeit. Der Rekord liegt bei 38.365 im Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt in der vergangenen Runde.
Topspiele: Der DFB und die Vereine forcieren Begegnungen in den Arenen, wo normalerweise die Männer spielen. An den ersten zehn Spieltagen waren dies insgesamt fünf. Im neuen Jahr sind bisher drei Partien in großen Stadien geplant: Wolfsburg - Frankfurt am 11. Februar, 1. FC Köln - Werder Bremen am 10. März und Wolfsburg - Bayern (22. bis 25. März). Nach DFB-Angaben können noch weitere sogenannte Highlightspiele dazu kommen.