Hannover (dpa/lni). An vielen Schulen in Niedersachsen herrscht morgens Verkehrschaos. Zahlreiche Eltern chauffieren ihre Kinder mit dem Auto direkt vor die Schule. Was gut gemeint ist, kann schnell gefährlich werden.
Den Bus verpasst, schlechtes Wetter oder der Rucksack wieder einmal viel zu schwer: Viele Kinder werden morgens von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gefahren. Oft direkt vor die Türen. Die sogenannten Elterntaxis sorgen allerdings regelmäßig für Chaos auf den Straßen vor den Schulen. Das gefährdet nach Angaben des Verkehrsclubs ADAC auch die Kinder. „Das Phänomen erstreckt sich sicherlich über viele Jahrgänge, also auch auf die weiterführenden Schulen. Besonders groß ist die Gefahr allerdings an Grundschulen, weil die kleinen Verkehrsteilnehmenden Verkehrs- und Gefahrensituationen noch nicht so gut einschätzen können wie die großen“, sagte ADAC-Sprecherin Alexandra Kruse.
Sinnvoller sei es, dass die Kinder den Schulweg alleine bestreiten. Zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus. Dafür sollten Eltern mit ihren Kindern zusammen üben. „Für die Entwicklung der Kinder ist es überaus wichtig, dass sie den Schulweg selbstständig und zu Fuß zurücklegen, nur so können sie für die aktive Teilnahme an Straßenverkehr lernen und tun gleichzeitig etwas für ihre Gesundheit“, so Kruse. Besonders die Straßenübergänge und Bushaltestellen seien gefährlich. Nicht immer sei der kürzeste Weg der sicherste, oft lohne sich ein kleiner Umweg.
Die Fahrten mit dem Auto sollten Einzelfälle bleiben. „Wer in Ausnahmefällen auf das Auto nicht verzichtet kann, sollte keinesfalls direkt vor der Schule, womöglich sogar in zweiter Reihe parken, sondern mit etwas Abstand, damit die Kinder den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen können“, so Kruse. An manchen Schulen, wie der Martin-Luther-Grundschule in Northeim seien bereits spezielle „Elternhaltestellen“ eingerichtet.