Gilten (dpa/lni). Wetter und Bodenqualität bestimmen die Qualität von Heidelbeeren und Himbeeren. Bald ist klar, wie gut die heimischen Strauchfrüchte in diesem Jahr sind.
In Niedersachsen hat die Ernte von Heidelbeeren und Himbeeren aus dem Freiland begonnen. Zum Beginn der Erntesaison in Niedersachsen rechnen Fachleute der Landwirtschaftskammer mit einer guten Erntemenge und Fruchtqualität der Heidelbeeren. Für die Himbeeren werde sogar eine sehr gute Fruchtqualität erwartet.
Dank einer Kombination aus Sorten mit unterschiedlichen Reifeterminen dauert die Heidelbeersaison im Land bis Mitte September, wie die Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer am Dienstag mitteilte.
„Bei uns in Niedersachsen haben die meisten Heidelbeeren ideale Anbauvoraussetzungen, denn sie wachsen auf Heide- oder Moorstandorten, ihrem natürlichen Lebensraum“, sagte der Leiter der Versuchsstation Beerenobst Langförden, Felix Koschnick. Auch die Witterung sei wichtig für den Anbauerfolg der Heidelbeeren. Die Frühjahrsfröste hätten in diesem Jahr zu keinen nennenswerten Schäden geführt. „Deswegen gehen wir optimistisch von einer landesweiten guten Gesamterntemenge für 2023 aus“, sagte Koschnick.
Der Ernte-Ertrag der Heidelbeeren lag laut Landesamt für Statistik Niedersachsen im vergangenen Jahr bei rund 9457 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Erntemenge allerdings um 8,7 Prozent. Im Jahr 2022 war vor allem die Trockenheit ein großes Problem. Niedersachsen ist Deutschlands größtes Heidelbeer-Anbaugebiet. In der norddeutschen Tiefebene produzieren der Landwirtschaftskammer zufolge 153 Betriebe Heidelbeeren auf etwa 2000 Hektar Anbaufläche.
Himbeeren lassen sich nach Angaben der Landwirtschaftskammer aufgrund neuer Verfahren inzwischen von Mai bis in den September hinein ernten. Tilman Keller vom Obstbauzentrum Esteburg sagte, dass die derzeit warmen Temperaturen und Sonne zu einer sehr guten Qualität der Früchte beitragen. Zuvor wurden bereits Himbeeren aus Gewächshäusern geerntet. Dies sei zwar deutlich kostenintensiver als im Freiland, habe aber den Vorteil, dass in Folientunneln und Gewächshäusern weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssten, sagte Koschnick.
Die Zentren des Himbeeranbaus in Niedersachsen liegen laut Landwirtschaftskammer im Landkreis Vechta um Langförden und auf der Stader Geest südlich des Alten Landes. Demnach produzierten im vergangenen Jahr 42 Betriebe in Niedersachsen auf 59 Hektar im Freilandanbau insgesamt 192 Tonnen Himbeeren. 19 Betriebe ernteten zudem in Folientunneln und Gewächshäusern auf 69 Hektar Fläche 916 Tonnen Himbeeren.