Lüneburg/Goslar (dpa/lni). Der Sommer droht erneut heiß und trocken zu werden. Viele zieht es deshalb für den Urlaub an die Küstenorte. So ist die Lage in den Urlaubsregionen im Harz und in der Heide.

Im Harz und in der Heide ist die Tourismusbranche vor dem Beginn der Sommerferien mit den Buchungen zufrieden. Es gibt allerdings noch genügend freie Betten, wie die Tourismusverbände mitteilten. „Auch das Sommergeschäft wird von der Kurzentschlossenheit der Gäste in Form von spontanen Buchungen geprägt sein“, sagte eine Sprecherin des Harzer Tourismusverbandes. Da die Bettenbelegung aber dennoch bereits gut sei, blicke die Branche optimistisch auf die kommenden Monate.

Die klimatischen Veränderungen mit Trockenheit und Hitze hätten demnach keinen Einfluss auf das Buchungsverhalten. Das Thema sei bei den Gästen aber präsent, sagte sie. „So informieren sich Gäste und Besucher oft vorab bei Tourist-Informationen und in den Unterkünften zur Waldentwicklung und zur Waldbrand-Gefahr.“

Der Tourismusverband betonte, dass es aufgrund der vielen abgestorbenen Bäume im Harz derzeit an Schatten fehle. Wanderungen in der Mittagssonne sollten deshalb vermieden werden. Urlauber sollten zudem an Sonnenschutz und ausreichend Wasser denken. Kostenlose Trinkwasserangebote gebe es vereinzelt. Die Sprecherin appellierte an Urlauber, im Wald nicht zu rauchen oder Feuer zu machen und mit Autos nicht auf trockenem Gras zu parken, um Waldbrände zu vermeiden.

Nordrhein-Westfalen hat als erstes Bundesland seit diesem Donnerstag Ferien. Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt folgen am 6. Juli.

Einstellen müssten sich die Gäste im Harz auf höhere Preise, sagte die Tourismus-Sprecherin. Die Preiserhöhungen dürften in Zeiten hoher Inflation nicht zu groß ausfallen, um die Gäste nicht zu überfordern, sie müssten aber gleichzeitig den Ansprüchen für Nachhaltigkeit und Qualität gerecht zu werden. Auch gebe es Neuerungen wie zusätzliche Hängebrücken, einen Aussichtsturm mit Glasbodensteg im Miniaturenpark Wernigerode und das Harzwaldhaus in Bad Harzburg mit einer interaktiven Walderlebnisausstellung und Informationen zum Luchs.

Die Lüneburger Heide ist zum Start der Ferien in NRW zu 80 Prozent ausgebucht. „Dafür, dass das das einzige Bundesland ist, bin ich zufrieden“, sagt der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch. Die Menschen buchten aber auch noch sehr kurzfristig, manchmal je nach Wetterlage eine Stunde vorher. Im August zur Heideblüte sei man zu 90 Prozent ausgelastet. Die Erhöhung der Preise von zehn Prozent sei gut aufgenommen worden.

Nach dem Rekordjahr 2022, als erstmals sechs Millionen Übernachtungen in der Heide verbucht wurden, läuft die Saison gut an. „Wir liegen seit Jahresanfang bei plus 20 Prozent, aber das liegt auch an dem guten Winterhalbjahr“, erklärte von dem Bruch. Besonders gut angenommen würden die Wanderrouten Heideschleifen rund um den Heidschnuckenweg von Hamburg nach Celle.

Ein Katastrophenplan für mögliche Waldbrände liege seit Jahren in der Schublade. Derzeit seien die offenen Heideflächen aber grün: „Die Heide ist robust, sie braucht wenig Wasser“, betonte er.