Hannover/Oldenburg (dpa/lni). Imkern liegt als Hobby im Trend. Es gibt immer mehr junge Menschen und Frauen in niedersächsischen Verbänden. Andere Zahlen sind hingegen rückläufig.

Imkern als Hobby erfreut sich in Niedersachsen zunehmender Beliebtheit. „In den letzten fünf bis sieben Jahren hat sich unser Mitgliederbestand fast verdoppelt“, sagte Jürgen Frühling. Er steht dem Landesverband Hannoverscher Imker vor, der fast 10.000 Mitglieder sowie rund 65.000 Völker zählt.

Auch der Landesverband der Imker Weser-Ems beobachtet seit etwa zehn Jahren eine starke Nachfrage, wie der Vorsitzende Christian Jockheck berichtet. Bei dem Verband mit Sitz in Oldenburg organisieren sich etwa 5000 Mitglieder mit 30.000 Völkern. Laut niedersächsischem Landwirtschaftsministerium gab es im Jahr 2022 rund 15.000 organisierte Imkerinnen und Imker und fast 95.000 Bienenvölker.

Wie beide Verbände feststellten, sinkt aber der Durchschnitt von Völkern pro Kopf. Vor 70 Jahren lag der im Bereich Weser-Ems noch bei fast 13 Völkern pro Kopf, wie Jockheck sagte. Mittlerweile habe er sich in Oldenburg und Hannover etwa auf dem aktuellen Bundesschnitt von sechs Völkern pro Kopf eingependelt.

Die Entwicklung ist nach Jockhecks Einschätzung darin begründet, dass verstärkt in Ballungszentren geimkert wird - in Städten aber weniger Völker gehalten werden. Außerdem werde das Imkern immer seltener als Nebengewerbe betrieben, ergänzte Frühling. Für den eigenen Bedarf an Honig würden auch wenige Völker ausreichen.

Die Imkerei als Trend hat der Altersstruktur gutgetan. Das Durchschnittsalter in den Verbänden sei gesunken. Zudem werden die Organisationen auch weiblicher, hieß es von beiden Vorsitzenden. Früher sei Imkern eher ein Hobby von älteren Männern gewesen.