Luhmühlen. Olympiasiegerin Julia Krajewski hat eine doppelte Chance, deutsche Meisterin im Vielseitigkeitsreiten zu werden. Die zweimalige Team-Olympiasiegerin Ingrid Klimke verletzt sich bei einem Sturz.
Olympiasiegerin Julia Krajewski ist die überragende Reiterin bei den deutschen Vielseitigkeits-Meisterschaften und hat mit ihren Nachwuchspferden Nickel und Eros auf den Plätzen eins und zwei gleich zwei Titelchancen. Ingrid Klimke erlebte hingegen ein bitteres Aus am Samstag im Geländeritt in Luhmühlen. Bei einem Sturz mit ihrer Stute Siena just do it brach sich die zweimalige Team-Olympiasiegerin das Schlüsselbein und muss nach Angaben der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zeitnah operiert werden.
Die 55-Jährige wird vorerst pausieren müssen. Nach ihrem dritten Platz in der Kür bei den deutschen Dressur-Meisterschaften in Balve vor einer Woche war sie für die deutsche Equipe beim CHIO in Aachen Ende Juni mit ihrem Pferd Franziskus vorgesehen. In Luhmühlen hatte sie vor dem Geländeritt auf Platz zwei in der Meisterschafts-Wertung gelegen.
Klimkes Verletzung rückte die Glanzleistung von Julia Krajewski ein wenig in den Hintergrund. Die 34-Jährige aus Warendorf verteidigte beim Geländeritt mit Nickel nicht nur ihre Führung aus der Dressur erfolgreich. Die zweimalige Titelträgerin belegt vor dem abschließenden Springen am Sonntag (13.20 Uhr/NDR) mit dem ebenfalls neunjährigen Hengst Eros de Cantrale auch den zweiten Rang in der Gesamtwertung. „Cool, zwei solch junge Pferde zu haben“, sagte Krajewski. „Erste und Zweite nach dem Gelände hätte ich nicht vorhergesagt.“
Sie und Eros de Cantrale waren eines von fünf Paaren, das ohne Strafpunkte die 3730 Meter lange und mit 21 Hindernissen bestückte Geländestrecke bewältigte. Mit Nickel kam Krajewski zwei Sekunden über der Richtzeit ins Ziel und kassierte 0,8 Zähler. Ihr Gold-Pferd Amande de B’Neville ist derzeit verletzt und wird im Hinblick auf Olympia 2024 in Paris geschont.
An der Vier-Sterne-Prüfung nehmen auch internationale Reiterinnen und Reiter teil. Die Britin Mollie Summerland war auf Charly van ter Heiden nach der Dressur noch Erste der Gesamtwertung, gab aber im Gelände auf.