Braunlage/Schierke/Thale. Als Hexe und Teufel verkleidet waren am Wochenende zahlreiche Menschen in den Harz gekommen, um Walpurgis zu feiern. Trotz ausgelassener Feierlichkeiten sei es nur zu kleineren Einsätzen gekommen, bilanziert die Polizei.
Die Parkplätze waren voll, der Andrang groß: Tausende Menschen haben sich am Sonntag im Harz getroffen, um Walpurgis zu feiern. Allein in Thale zählte die Polizei in der Spitze rund 15.000 Menschen, viele von ihnen als Hexe und Teufel verkleidet, wie ein Sprecher der Polizei am Montag mitteilte. Rund 8000 Menschen seien nach Schierke gekommen. Auch im niedersächsischen Teil des Harzes fanden zahlreiche Veranstaltungen teils bis tief in die Nacht statt. So zählte die Polizei in Hahnenklee etwa 8000, in Braunlage und Goslar jeweils 6000 Besucherinnen und Besucher.
Hexenfeuer, Umzüge und Theateraufführungen wurden unter anderem auch in St. Andreasberg, Bad Grund, Wernigerode und Rübeland veranstaltet. Auf dem Brocken, dem höchsten Harz-Berg, waren ebenfalls schaurige Gestalten zu finden, viele von ihnen bereiten ihre Kostüme wochenlang vor. Auch für den 1. Mai waren weitere Walpurgis-Veranstaltungen geplant.
Insgesamt sei sowohl der Sonntag als auch die Nacht zu Montag friedlich verlaufen, bilanzierte der Polizeisprecher. Hier und da habe es vereinzelt kleinere Einsätze gegeben, wie beim Parken beschädigte Autos. Bei der traditionellen Wanderung von Hahnenklee nach Clausthal gab es laut Polizei auf der B 241 Störungen des Verkehrs, die von einer Gruppe mit Betrunkenen ausgingen.
Die Walpurgisnacht ist eine der größten Touristen-Attraktionen des Harzes. Im Vorfeld waren in Sachsen-Anhalt rund 20.000 Menschen erwartet worden. In Braunlage in Niedersachsen sprach die Polizei von Tausenden Gästen. Sie versammelten sich unter sternenklarem Himmel.
Die Walpurgisnacht soll nach der heiligen Walburga benannt sein. Die 710 in England geborene Benediktinerin soll unter anderem Kranke geheilt haben und an einem 1. Mai heiliggesprochen worden sein.
Den literarischen Grundstein für die wilden Feste hat Johann Wolfgang von Goethe gelegt - nach einer Brockenbesteigung im Jahr 1777 hielt er im „Faust“ das teuflische Treiben fest.
Nach altem Volksglauben treffen sich in der Nacht zum 1. Mai Hexen auf dem Brocken, auch Blocksberg genannt, um mit dem Teufel zu tanzen und zu feiern. Zudem wird mit viel Geschrei der Winter ausgetrieben und der Frühling begrüßt.