Hannover/Bremen (dpa/lni). Das Tief „Franziska“ hat am Montagmorgen vielerorts in Niedersachsen und Bremen für spiegelglatte Straßen gesorgt. Auf der A 27 bei Walsrode starb ein Autofahrer bei einem Unfall. Meist blieb es glücklicherweise bei Blechschäden.
Eisregen hat in Niedersachsen und Bremen am Montagmorgen viele Straßen in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Unter anderem in der Region Hannover, im Landkreis Peine und in der Stadt Bremen kam es zu zahlreichen Glätte-Unfällen im Berufsverkehr. Auf der Autobahn 27 bei Walsrode kam bereits in der Nacht gegen 3.30 Uhr ein 25 Jahre alter Autofahrer bei einem Unfall ums Leben. Sein Wagen war wegen Glätte von der Fahrbahn abgekommen, das Auto durchbrach die Leitplanke und prallte gegen einen Baum. An anderen Orten blieb es bei Dutzenden Unfällen lediglich bei Blechschäden, wie die Polizei mitteilte.
Wegen der Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor teils unwetterartiger Glatteisbildung hatten die meisten Städte und Landkreise in Niedersachsen den Präsenzunterricht für Montag abgesagt. Dies betraf unter anderem die Stadt und Region Hannover sowie die Landkreise Diepholz, Northeim, Celle, Hameln-Pyrmont, Grafschaft Bentheim, Leer, Osterholz, Stade, Wittmund und Vechta. Eine Liste mit mehr als über 40 Meldungen zu Schulausfällen ist auf der Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen einzusehen.
In der Stadt und im Landkreis Göttingen wurde der Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen abgesagt, aber nicht an den berufsbildenden Schulen. In der Stadtgemeinde Bremerhaven entfielen an allen öffentlichen Schulen die ersten beiden Unterrichtsstunden. Das galt auch für die Stadtgemeinde Bremen.
Im Raum Göttingen gab es insgesamt rund 100 Verkehrsunfälle, wie die Polizei mitteilte. In den meisten Fällen kam es zu Blechschäden. Auf der Autobahn 7 wurde der Fahrer eines Kleintransporters lebensgefährlich verletzt. Das Fahrzeug war aus ungeklärter Ursache auf einen Bus an einem Stauende aufgefahren. Der Stau hatte sich laut der Göttinger Autobahnpolizei wegen der Witterung gebildet. Die Leitstelle in der Region Hannover registrierte bis zum Montagmittag 136 Rettungseinsätze infolge von Glatteis.
Hintergrund für die Wetterlage waren laut DWD die Ausläufer des Tiefs „Franziska“. Das dazugehörige Niederschlagsgebiet habe zwar keine überbordend hohen Niederschlagsmengen gebracht, diese reichte aber aus, um Straßen und Gehwege spiegelglatt werden zu lassen, hieß es. Das Niederschlagsgebiet zog im Tagesverlauf in die Nordosthälfte Deutschlands. Am Dienstag wird dem DWD zufolge weiterhin Regen bei milden Temperaturen erwartet.
In der Stadt Osnabrück und im Landkreis Wolfenbüttel blieben Müllabfuhren am Morgen zunächst im Hof stehen. Die Kreisverwaltung im Landkreis Peine gab bekannt, nur eingeschränkt erreichbar zu sein. Polizei-Dienststellen aus vielen Regionen Niedersachsens meldeten jeweils Dutzende wetterbedingte Autounfälle. In der Stadt Bremen zählte die Polizei rund 80 Autounfälle wegen Glätte - es habe vor allem Blechschäden gegeben. Laut Feuerwehr blieb in Bremerhaven das befürchtete Glatteischaos aus, sie zählte bis 9.00 Uhr nur drei glättebedingte Unfälle.
In weiten Teilen Niedersachsens sei der Unterricht ausgefallen, weil die Sicherheit des Schulweges und die Schülerbeförderung nicht mehr sicher gewährleistet werden konnten, teilte die Landesschulbehörde in Lüneburg mit. Auch künftig seien während der Wintermonate Schulausfälle bei entsprechenden Witterungsverhältnissen nicht ausgeschlossen.
Grundsätzlich gelte, dass Eltern, die eine unzumutbare Gefährdung ihrer Kinder auf dem Schulweg durch extreme Witterungsverhältnisse befürchteten, ihre Kinder auch dann zu Hause behalten oder vorzeitig vom Unterricht abholen könnten, wenn kein genereller Unterrichtsausfall angeordnet worden sei, betonte die Behörde. Trotz Unterrichtsausfalls gebe es aber eine Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler, die nicht zu Hause bleiben könnten.