Bonn. Einen Gegenentwurf zu ehrwürdiger Kunst zeigt das Bonner Museum. Dafür stehen schrille Dada-Arbeiten, ein derber Kupferstich aus dem 16. Jahrhundert oder eine Foto-Serie mit Wurstscheiben. Etwa hundert Künstler sind dabei mit oft überraschenden Arbeiten.

Quatsch, Blödelei und Kitsch in der Kunst sind das Thema einer Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle. Die Schau zeigt Werke von rund hundert Künstlern vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Darunter sind Arbeiten von Pieter Bruegel dem Älteren und Marcel Duchamp, vom Surrealisten René Magritte, bis zu Sigmar Polke und Martin Kippenberger. Die Ausstellung „Ernsthaft?! Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst“ dauert vom 11. November bis zum 10. April 2023.

Dabei geht es in Malerei, Skulptur, Foto und Film um ein Augenzwinkern, das nicht eingeht auf Moralvorstellungen, Althergebrachtes oder Dogmen der Avantgarde. „Indem es sich gegen den Gebrauch von Kultur zur Einschüchterung, zur Absicherung unverdienter Privilegien wendet, zeigt dieses Lachen, wie Autorität ihren Halt verliert“, so die Bundeskunsthalle. Gezeigt werden ehrwürdig-komische Porträts von Menschen mit Silberblick, Stillleben mit Wurstscheiben und provokante Dada-Arbeiten.

Nach der Station in Bonn soll die Schau in Hamburg in den Deichtorhallen/Sammlung Falckenberg und anschließend in der Halle für Kunst in Graz gezeigt werden.