Hannover (dpa/lni).
Das Thema Vorsorge sollte aus Sicht von Experten einen größeren Stellenwert in Kitas und Schulen einnehmen. Denkbar seien beispielsweise neue Schulfächer wie «Psychische Gesundheit» oder «Prävention», sagte Erich Marks, Geschäftsführer des Deutschen Präventionstages, der seit Dienstag in Hannover tagt. «In der Kita und der Grundschule können wir viel erreichen, wenn Kindern bereits dort demokratische Werte, Toleranz, Mitgefühl, psychische Resilienz und emotionale Kompetenz vorgelebt und beigebracht wird», betonte Marks. Der zweitägige Kongress hat den Schwerpunkt «Kinder im Fokus der Prävention».
Wichtig ist laut Marks auch die Förderung von Eltern sowie der Schutz von Kindern vor Übergriffen. Und das nicht nur im Sportverein und im familiären Umfeld, sondern auch im digitalen Raum.
Die Kriminologin Gina Rosa Wollinger findet es «richtig und wichtig, dass nicht länger nur auf abweichendes Verhalten von Kindern und Jugendlichen geschaut wird, sondern dass viel mehr der Schutz und das Wohlergehen von Kindern im Mittelpunkt stehen». Dafür müssten Eltern, Kitas und Vereine eng miteinander zusammenarbeiten. «Ein Weg, um das zu gewährleisten, ist Kinderrechte ins Grundgesetz zu schreiben», sagte Wollinger. Für den ersten Präsenzkongress des Deutschen Präventionstages seit Beginn der Pandemie hatten sich über 1000 Besucher angemeldet.
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