Hannover (dpa/lni). Mais wächst eigentlich meterhoch auf Niedersachsens Feldern. In diesem Jahr gibt es wegen der Trockenheit laut dem Landvolk aber Stellen mit nur kniehohen Pflanzen und kleinen Kolben. Auch die Abreife stellt die Landwirte und Landwirtinnen vor Probleme.
Die Trockenheit in diesem Sommer setzt der Maisernte in Niedersachsen zu. In diesem Jahr sei vielerorts deutlich zu erkennen, wo auf den Feldern die sonst oft meterhohen Maispflanzen ausreichend Wasser bekamen und wo nicht, sagte eine Sprecherin des Landvolks in Hannover. Angesichts teils nur kniehoher Pflanzen und kleinerer Kolben müssten Landwirte und Landwirtinnen mit geringeren Erträgen rechnen. Wie hoch die Einbußen ausfielen, sei zu Beginn der Ernte noch nicht abzusehen, sagte die Sprecherin. Insgesamt werden in diesem Jahr auf rund 600.000 Hektar in Niedersachsen Silo- und Futtermais angebaut - fast so viel wie im Vorjahr.
Hohe Temperaturen, wenig Regen und trockene Böden lassen den Mais in diesem Jahr in vielen Regionen zudem «ungewöhnlich schnell» reifen, wie das Landvolk mitteilte. Die Maisernte begann deshalb rund zwei Wochen früher als üblich. Im Süden und im Westen Niedersachsens läuft sie schon seit vergangener Woche. Auch im Norden des Landes soll voraussichtlich früher geerntet werden.
Auf den Feldern reifen die Bestände bedingt durch die Wasserverfügbarkeit aber teils sehr unterschiedlich. «Während manche Stellen noch stehen bleiben könnten, um ein optimales Abreifestadium zu erreichen, müssen andere Bereiche schnellstens geerntet werden», sagte Karl-Friedrich Meyer, Vorsitzender des Ausschusses Pflanze beim Landvolk Niedersachsen. «Das ist die Schwierigkeit dieses Jahr - auch haben viele Bestände keine oder nur sehr kleine Kolben ausgebildet.»
Nach Angaben des Landvolkes leidet der Mais in ganz Deutschland unter Trockenheit. Das Landvolk verweist dazu auf Schätzungen des Deutschen Raiffeisenverbandes, wonach in diesem Jahr bundesweit knapp 600.000 Tonnen weniger Körnermais geerntet werden könnte. Das wären laut dem Raiffeisenverband rund 15 Prozent weniger als die erwartete Erntemenge.
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