Coburg/Bremen.
Nach der Sicherstellung von 740 Kilogramm Kokain in Bremen sind in Coburg fünf Tatverdächtige angeklagt worden. Die Polizei in Oberfranken hatte nach eigenen Angaben seit Monaten auf verschlüsselten Internetplattformen ermittelt, bevor sie an einem frühen Morgen im August 2021 verdächtige Aktivitäten in Bremen bemerkte. Polizisten sei es daraufhin gelungen, im Güterverkehrszentrum «einen unmittelbar bevorstehenden Abtransport von Rauschgift aus einem mit Rohkaffeebohnen beladenen Überseecontainer zu verhindern.» Die Dealer flüchteten, die Ermittler fanden Dutzende Säcke mit jeweils 20 Blöcken Kokain mit einem Schwarzmarktwert von rund 30 Millionen Euro.
Neben dem Kokain entdeckten die Polizisten einen Lastwagen mit einer doppelten Ladebordwand, hinter der die Schmuggelware hätte versteckt werden sollen. Außerdem fanden sie eine abgestürzte Drohne, die wohl vor und während der Tat Aufnahmen machen sollte.
Nach dem vereitelten Abtransport plante die Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben Oberfranken laut Mitteilung mehrere Hausdurchsuchungen im Bundesgebiet: In einer konzertierten Aktion wurden die Männer Anfang Februar verhaftet sowie ihre Wohnungen, Fahrzeuge und eine Lagerhalle durchsucht. Dabei seien zwei scharfe Schusswaffen, ein Kilogramm Marihuana und 500 Gramm Haschisch, Handys und Speichermedien sichergestellt worden. Die Coburger Staatsanwaltschaft ließ zudem Vermögen der Tatverdächtigen in Höhe von 750 000 Euro sicherstellen. Dafür beschlagnahmten die Ermittler unter anderem Immobilien, Konten und Bargeld.
Nach der Anklageerhebung muss das Landgericht Coburg die Anklage zunächst zulassen - wann es zu einem Prozess kommen könnte, blieb erst einmal unklar.
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