Hannover.

Als Alternative zu konventionellem Erdgas dringt der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) in Niedersachsen und Bremen auf eine stärkere Nutzung von Biogas. Schätzungen zufolge könne alleine niedersächsisches Biogas den landesweiten Gasbedarf zu rund 20 Prozent decken, teilte der Verband am Dienstag in Hannover mit. Dafür müsse die Politik allerdings die Rahmenbedingungen ändern und etwa den Zugang zum Gasnetz vereinfachen. Bestehende Anlagen zur Einspeisung von Biomethan könnten ihre Leistung dann sofort erhöhen.

Der Unternehmer Henrik Borgmeyer, dessen Firma Biogasanlagen herstellt, erklärte, es gebe genügend Rohstoffe und technische Reserven, um die Produktion von Biogas umgehend zu steigern. Allerdings bremsten bürokratische Limits in den Genehmigungen dies aus. "Gülle und Mist, die liegen in den Ställen rum. Stattdessen überlegen wir, nach Borkum zu gehen und nach Erdgas zu bohren. Das macht überhaupt keinen Sinn", kritisierte Borgmeyer mit Blick auf die vor der Nordseeinsel geplante Erdgasförderung.

Nach Angaben des Branchenverbands gibt es in Niedersachsen mehr als 1700 Biogas-Anlagen, die potenziell 20 Milliarden Kilowattstunden Erdgas pro Jahr verdrängen könnten.

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