Bramsche.
Römer und Germanen haben sich erneut am mutmaßlichen Ort der Varusschlacht getroffen - allerdings ging es diesmal bei Bramsche (Kreis Osnabrück) fröhlich und unblutig zu. Etwa 250 Darsteller in historischen Kostümen hatten am Pfingstsonntag ihren Spaß am Nachstellen antiker Szenen. Erstmals nach zwei Jahren Corona-Pause konnte das Spektakel im Museum und im Park Kalkriese wieder stattfinden. Es wurde mit mehreren Tausend Besuchern gerechnet, wie eine Sprecherin sagte.
In genau nachgebildeter römischer Kriegsmontur liefen Legionäre über einen schmalen Holzdamm, Germanen mit langen Holzstangen versuchten sie herabzustoßen. Das erinnerte zumindest symbolisch an die Schlacht um das Jahr 9 nach Christi Geburt, in der germanische Stämme drei römische Legionen im dichten Wald vernichtend geschlagen haben.
Waffen wie Bogen, Schleuder, Armbrust und alte Geschütze wurden vorgeführt. Aber auch friedliche Handwerke wie Weben, Schmieden oder Fischen waren zu sehen. Die Gruppen mit Darstellern aus Deutschland, Polen und Rumänien hätten ihre Kostüme selbst angefertigt und wollten einen Einblick in die antike Kultur geben, sagte Museumssprecherin Frauke Hein. "Da wird sehr viel Wert auf Authentizität gelegt."
Der Sieg des Germanenfürsten Hermann (Arminius) über den Feldherren Varus ist in der römischen Geschichtsschreibung belegt. Der genaue Ort am Teutoburger Wald ist aber nicht bekannt. In und um Kalkriese bezeugen archäologische Funde, dass dort römische Truppen geschlagen wurden. "Vieles spricht dafür, dass dies in der Varusschlacht geschah", heißt es auf der Website des Museums.
© dpa-infocom, dpa:220605-99-554992/2