Hannover.
Ein juristisches Gutachten hat grünes Licht für die Einführung eines gemeinsamen christlichen Religionsunterrichts in Niedersachsen gegeben. "Es bildet für die anstehenden Entscheidungsprozesse eine sichere verfassungsrechtliche Grundlage", sagte Kerstin Gäfgen-Track, Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen am Montag. Vor einem Jahr waren entsprechende Pläne von Protestanten und Katholiken bekanntgegeben worden. Der gemeinsame Religionsunterricht soll den konfessionell getrennten Unterricht ersetzen und weiterhin auch nicht getauften Schülern offenstehen. Nach Angaben der Landeskirche Hannovers ist das Modell in dieser Form bundesweit einmalig.
Die Zahl der christlichen Schüler sinkt nach Angaben der Kirchen seit Jahren, der Religionsunterricht sei aber weiterhin gut nachgefragt, hieß es. Alle Lehrkräfte, die zum Unterrichten von evangelischem oder katholischem Religionsunterricht befugt sind, sollen auch künftig das gemeinsame Fach unterrichten können, betonten die Kirchen bei der Vorstellung des Projekts vor einem Jahr. Der gemeinsame Religionsunterricht könnte zum Schuljahr 2023/2024 starten.
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