Hannover.

Angesichts des Teil-Lockdowns zur Bekämpfung der Corona-Pandemie befürchtet der niedersächsische Landesverband Deutscher Schulmusiker einen Kahlschlag in der Musikkultur. "Vielen Schulensembles droht nach den ersten schweren Rückschlägen im Frühjahr und den vielen Einschränkungen im Herbst nunmehr das endgültige Aus", warnte Martin Weber, Vorsitzender des Landesverbandes, in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Schüler und Schülerinnen erlitten massive Defizite, die kaum wieder aufzuholen seien.

Weber warnte auch vor wirtschaftlichen Schäden: "Weiterlaufende Verträge mit Instrumentalpädagogen und auf das ganze Schuljahr abgeschlossene Kooperationsverträge mit Musikschulen müssen weiterbezahlt und Elternbeiträge storniert werden." Selbstständige Musiklehrer verlören möglicherweise ihre Aufträge, der niedersächsischen Musikkultur gehe dringend benötigter Nachwuchs verloren.

Der seit Ende der Herbstferien gültige Corona-Hygieneplan verbiete das Chorsingen und Spielen von Blasinstrumenten wie Trompete oder Flöte in geschlossenen Räumen komplett - dieses generelle Verbot müsse zurückgenommen werden, sagte Weber. Musiklehrer hätten sich kreative und umfangreiche Hygienekonzepte überlegt, um Schüler und Lehrer vor Infektionen zu schützen.