Hannover. Der Verdacht wiegt schwer: Ein 28-Jähriger soll ihm anvertrauten Kindern sexuelle Gewalt angetan haben. Nun meldet sich der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Wennigsen zu Wort.
Ein Erzieher soll in Wennigsen bei Hannover mehrere Kita-Kinder sexuell missbraucht haben. Der 28-Jährige sei zunächst verhaftet worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover, Thomas Klinge, am Dienstag. Inzwischen sei der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt worden, es gebe aber Meldeauflagen und der Mann dürfe sich Kindern nicht nähern. Über den Fall hatte zunächst die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet.
Klinge zufolge hatte eine Mutter Strafanzeige erstattet, weil sie nach einem Gespräch mit ihrem Kind Übergriffe vermutete. Die Befragung weiterer Kinder habe Anhaltspunkte ergeben, dass auch diese betroffen sein könnten, sagte Klinge. Der Beschuldigte habe die Vorwürfe nicht im vollen Umfang eingeräumt, aber Eckpunkte der Aussagen der Kinder bestätigt. "Wir gehen von sexuellem Missbrauch aus", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Die Gemeinde Wennigsen hatte den Verdächtigen im Herbst 2018 als pädagogische Vertretungskraft eingestellt. Der Mann habe ein einwandfreies "Erweitertes Führungszeugnis" vorgelegt. "Wir sind von den Vorwürfen tief getroffen und haben umgehend den Mitarbeiter vom Dienst freigestellt", erklärte Bürgermeister Christoph Meineke (parteilos).
Der Beschuldigte sei als Vertretung auch in Einrichtungen in Holtensen und Bredenbeck eingesetzt worden. Alle Eltern seien frühzeitig über den Verdacht und die Ermittlungen informiert worden. "Sollte Kindern Leid angetan worden sein, werden auch wir als Gemeinde harte Konsequenzen ziehen", kündigte der Verwaltungschef an.