Hannover.

Vor 20 Jahren war die Welt zu Gast in Hannover, heute ist das Gelände der Expo 2000 eine Mischung aus Messe, Hochschul-Campus, Gewerbegebiet und Brachflächen. Einige der Länderpavillons wurden abgerissen, sind abgebrannt oder wirken verwahrlost - andere beherbergen Büros, eine Auto-Werkstatt oder ein Autohaus. Im ehemaligen belgischen Pavillon betreibt der Musiker Mousse T. seine Peppermint Park Studios. "Es fehlt ein baukulturelles Konzept für die gesamte Nachnutzung", kritisiert der Bauhistoriker Sid Auffarth. "Das hätte man strategisch von vornherein mitplanen müssen. Dann könnte es ein lebendiges Zentrum sein." Zum Beispiel habe man es versäumt, etwa den holländischen Pavillon zu einem Expo-Wahrzeichen wie das Atomium in Brüssel zu machen.

Karsten Klaus, Geschäftsführer des städtischen Wohnungsunternehmens hanova, sagte dagegen der dpa: "Für mich ist der Expo Park ein lebendiges Stück Hannover, wo man noch den Spirit der Weltausstellung nachfühlen kann." Alle Grundstücke auf dem ehemaligen Expo-Ost-Gelände seien wie geplant bis Ende 2019 verkauft worden. Das Gelände habe ein besonderes Flair, einen tollen Branchenmix und sei landschaftlich hervorragend eingebunden. Vom 1. Juni bis zum 31. Oktober 2000 hatte die erste und bisher einzige Weltausstellung in Deutschland rund 18 Millionen Besucher auf das Gelände im Süden der niedersächsischen Landeshauptstadt gelockt.