Moormerland. Die Eröffnungsfeier im Landkreis Leer war eine Corona-Schleuder. Virologen wollen klären, warum sich so viele Personen infizierten.

Das Restaurant Alte Scheune in Jheringsfehn in der Gemeinde Moormerland im niedersächsischen Landkreis Leer erweist sich immer mehr als Corona-Schleuder. Mittlerweile haben sich 23 Gäste des Neueröffnungsabends am 15. Mai mit dem Virus infiziert. Das geht aus aktuellen Zahlen des Landkreises Leer hervor. Am Vortag lag die Zahl bei 18, sie ist nun also um fünf gestiegen. In Quarantäne sind nicht mehr 133 Emsländer, sondern 154. Weitere vier Menschen haben sich bei Besuchern der „Pre-Openings“ infiziert.

Insgesamt sollen sich laut Gästeliste 36 Besucher in dem nach einem Jahr der Schließung wiedereröffneten Restaurant aufgehalten haben. Einer der Anwesenden hatte am Tag darauf Krankheitssymptome wahrgenommen und sich testen lassen.

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Warum sich an jenem Abend derart viele Menschen angesteckt haben, muss nun von Virologen geklärt werden. Möglicherweise stützen die Ereignisse in Jherinsgfehn die These einiger Forscher, dass das Virus in der Anfangsphase der Erkrankung besonders ansteckend ist – also gerade dann, wenn Krankheitssymptome noch fehlen.

Möglicherweise haben aber auch besonders räumliche Gegebenheiten, etwa niedrige Decken und wenig Durchlüftung, zu der Ausbreitung geführt.