Over/Marxen. Die Gastronomen im Hamburger Süden freuen sich auf Gäste aus der Hansestadt. Worauf sich Besucher einstellen müssen.

Die niedersächsischen Gastwirte haben einen kleinen Zeitvorsprung vor den Hamburgern. Die Restaurants im Süden dürfen schon am Montag öffnen und nicht erst schrittweise spätestens zum 18. Mai wie in der Hansestadt. Doch die Reservierungen laufen bislang nur langsam an. Hintergrund ist, dass die entsprechende Verordnung von Land für die Unternehmen für die Vorgaben in der Corona-Krise erst für den heutigen Freitagnachmittag erwartet wird. Darin muss geklärt und festgeschrieben werden, welche Daten der Gäste genau erfasst und wie die Tische besetzt werden können.

„Derzeit gehen wir davon aus, dass die Personalien der Gäste mitsamt den Wohnorten vier Wochen aufbewahrt werden müssen“, sagt Heinz-Georg Frieling, Geschäftsführer des Dehoga Bezirksverbandes Lüneburg, der für den Landkreis Harburg zuständig ist. Er sieht als logische Folge der neuen Regelung, die Treffen von Personen aus maximal zwei Haushalten ermöglicht, dass „bis zu vier Erwachsene an einem Tisch sitzen dürfen.“ Die Gäste werden vom Personal an den Tischen platziert.

Telefon klingelt ununterbrochen

„Allein von den 150 Dehoga-Mitgliedern werden 90 bis 95 Prozent öffnen“, sagt Frieling. Von zwölf Uhr am Montag an wartet beispielsweise die Strandhalle am Elbufer in Over wieder auf Gäste. Zwar gibt es bislang noch wenig Reservierungen, aber das Telefon klingelt ununterbrochen. „Reservierungen gehen auch noch direkt vom Deich aus per Telefon (0176/61 95 66 89). Wenn nicht genug Platz ist, können unsere Gäste ja erst noch einen kleinen Spaziergang machen“, sagt Inhaberin Anna Epp. Die großen Biertische böten genug Freiraum, um den Mindestabstand einzuhalten. Fünf von 18 Tischen wurden zudem herausgenommen. Platz ist auch in der Lounge. „Sicher werden auch Gäste aus Hamburg kommen“, ist Epp überzeugt.

„Wir haben unseren Eröffnungstermin am Mittwoch, 13. Mai. Bisher liegen 16 Reservierungen vor“, sagt Thomas Gieser, Inhaber des Restaurants Zum Lindenhof in Marxen. Reservierungen nimmt auch Gieser wie alle vom Abendblatt befragten Restaurants vor allem gern am Telefon (04185/41 82) entgegen. Beim Hofcafé Löscher in Hoopte kann man seit Donnerstagnachmittag reservieren, Geschäftsführer Björn Bardowicks sagt aber: „Wir haben die Anrufer gebeten, sich wieder zu melden, weil die Bestimmungen noch unsicher sind“, sagt Bardowicks (04171/66 92 68). Geöffnet wird am Montag um 11.30 Uhr bis 21 Uhr. Das Café kann 100 der insgesamt 200 Tische anbieten, Bardowicks rechnet aber mit einer niedrigen Auslastung.

Hoffen auf Gäste aus Hamburg

„Auch wir werden zum 11. Mai öffnen und von 11.30 Uhr bis 22 Uhr warme Küche anbieten“, sagt Thomas Cordes, Inhaber des Cordes Akzent Hotels und Restaurant. Er wird 50 von 100 Tischen abbauen, um so den geforderten Abstand für die Gäste einzuhalten, die unter 04108/434 40 reservieren können. Der Standort des Restaurants in Rosengarten-Sottorf liegt nur zwei Kilometer von der Landesgrenze zu Hamburg entfernt. „Da hoffen wir natürlich, dass nun auch viele Hamburger zu uns kommen.“

Waios Nakoudis, seit 38 Jahren Inhaber des Restaurants Athena in Stelle, hat den Ruhetag am Montag vorerst gestrichen. Von zwölf bis 22 Uhr soll es ab dem 11. Mai warme Küche geben. Allein für den Montag hat er Reservierungen für 20 Personen für seine auf 50 Tische halbierte Kapazität. „Wir haben zu 99 Prozent Stammgäste. Unter ihnen sind auch Hamburger“, sagt der Grieche (04174/30 10). „Wir wünschen uns, dass noch viel mehr kommen.“

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung