Hannover. Wolfsangriffe auf Nutztiere haben zugenommen. Aktionsbündnis demonstriert vor Landtag Hannover und fordert Jagd auf Wölfe.
Angesichts vermehrter Angriffe auf Weidetiere haben rund 50 Tierhalter vor Niedersachsens Landtag für die Jagd auf Wölfe geworben. Auf Bannern waren blutige Bilder gerissener Tiere und Parolen wie „Die grausame Bestie ist zurück“ zu sehen. „Wir fühlen uns verarscht und einfach nicht mehr ernstgenommen“, sagte ein Tierhalter am Montag in Hannover.
Das Aktionsbündnis Weidetierhalter, an dem unter anderem das Landvolk beteiligt ist, forderte sogenannte Schutzjagden, um die Schäden der Tierhalter zu begrenzen. Parallel müssten für Wölfe geeignete Lebensräume ausgewiesen werden, in denen sie ungestört leben dürfen. Umweltminister Olaf Lies (SPD) überreichten die Demonstranten eine entsprechende Petition.
Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere nehmen zu
Lies zeigte Verständnis für die Sorgen der Tierhalter. „Wir können nicht das ganze Land einzäunen“, sagte er. Für Schutzjagden sehe er wegen des EU-Rechts derzeit aber keine Möglichkeit. Der Minister warnte zudem vor einer verbalen Eskalation.
Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf hatte vor kurzem bekanntgegeben, dass die Zahl der Angriffe von Wölfen auf Nutztiere im vergangenen Jahr zugenommen hat.
So gab es 2018 bundesweit 639 gemeldete Wolfsübergriffe mit insgesamt 2067 getöteten, verletzten oder vermissten Nutztieren. Die meisten Übergriffe gab es in Brandenburg (163) und Niedersachsen (151). 2017 waren es in Deutschland noch 472 Übergriffe auf 1667 Nutztiere.