Wildeshausen. Mit Tabak beladener Sattelzug ging nach einem Auffahrunfall aus Unachtsamkeit in Flammen auf. A1 seit dem frühen Abend wieder frei.
Wohl aus Unachtsamkeit hat ein Lkw-Fahrer in der Nacht zum Dienstag bei einem schweren Unfall auf der Autobahn 1 auf Höhe der Anschlussstelle Wildeshausen-Nord einen Millionenschaden verursacht: Der 43-Jährige sei mit seinem Sattelzug voller Tabak nahezu ungebremst auf ein beleuchtetes Baustellenfahrzeug aufgefahren, sagte ein Polizeisprecher.
Es war ausgerechnet das Sicherungsfahrzeug, das mit einer großen LED-Tafel Verkehrsteilnehmer vor der Sperrung des rechten Fahrstreifens warnen sollte. Durch die Kollision fing die Zugmaschine des 43-Jährigen Feuer, die Flammen griffen schnell auf den mit Tabak beladenen Auflieger und das Baustellenfahrzeug über.
Sachschaden von einer Million Euro, Fahrer schwer verletzt
"Alle Fahrzeuge brannten vollständig aus. Zusätzlich wurden der rechte Fahrstreifen, der Standstreifen, das Abfahrtschild der Anschlussstelle Wildeshausen-Nord und der Grünstreifen beschädigt", heißt es von der Polizei. Der Sachschaden wird von den Beamten auf mindestens eine Million Euro geschätzt.
Der Lkw-Fahrer wurde schwer verletzt, konnte sich aber noch selbst aus dem Führerhaus befreiten: Er wurde mit Schnittverletzungen und Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht.
Langwierige Arbeiten verzögern Freigabe der Autobahn
Die Hoffnung, die in Fahrtrichtung Osnabrück voll gesperrte Autobahn bis zum Mittag wieder freigeben zu können, erfüllte sich nicht. Die Bergungsarbeiten der heißen Wracks gestaltete sich schwierig, weswegen die Reinigungsarbeiten erst später beginnen konnten.
Die Sperrung konnte schließlich um 18 Uhr aufgehoben werden. Aufgrund der Schäden an der Fahrbahn durch die Hitze wurde der Verkehr aber auch dann nur mit reduzierter Geschwindigkeit an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Zwischen den Anschlussstellen Brinkum und dem Autobahndreieck Stuhr (A1) bzw. dem Autobahndreieck Stuhr und der Anschlussstelle Delmenhorst-Deichhorst (A28) bildete sich zwischenzeitlich Stau mit einer Länge von sieben bis acht Kilometern. Die Nebenstrecken waren ebenfalls überlastet.
Der Stau vor der Unfallstelle Richtung Osnabrück hatte sich bereits am Morgen auf acht Kilometer ausgeweitet. Ein Lkw-Fahrer aus Ungarn, der die Rettungsgasse nutzte, um durch den Stau zu fahren, musste eine Sicherheitsleistung von 125 Euro bezahlen, "an der gesperrten Unfallstelle kam er trotzdem nicht vorbei", erklärt die Polizei.