Hamburg. Heute Warnstreiks in Niedersachsen, morgen soll es Hamburg treffen – mit einer spektakulären Aktion an der Alster.

Wegen des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst der Länder haben in dieser Woche die ersten Warnstreiks begonnen. Die drei Gewerkschaften Verdi, Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Beamtenbund (dbb) haben Beschäftigte bundesweit aufgerufen, die Arbeit etwa in Ämtern, Schulen, Unikliniken oder der Polizei niederzulegen.

Den Anfang machten 600 Sozialpädagogen und angestellte Lehrer am Montag in Niedersachsen. Etwa 30 bis 45 Schulen in Braunschweig, Wolfsburg, Nienburg, Hannover, Osterode, Göttingen, Stade und Osnabrück seien von den Arbeitsniederlegungen betroffen, teilte ein GEW-Sprecher mit.

Sprung ins kalte Wasser

Hintergrund sind laufende Verhandlungen für den öffentlichen Dienst, von denen nach Gewerkschaftsangaben rund 2,3 Millionen Beschäftigte betroffen sind. Die Gewerkschaften fordern für die Tarifbeschäftigten der Länder außer Hessen sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro mehr. Sie verweisen auf sprudelnde Steuereinnahmen. Die Länder weisen die Forderungen als überzogen zurück und haben bisher noch gar kein Angebot vorgelegt.

Am Dienstag sind unter anderem in Hamburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen Arbeitskämpfe geplant. In der Hansestadt sollen Beschäftigte ihrem Unmut über die „Blockadehaltung“ der Arbeitgeberseite durch einen Sprung in die Alster Ausdruck verleihen, teilte der dbb mit. Wassertemperatur: voraussichtlich rund 4,5 Grad.

Auch in der Hauptstadt wollen sich Beschäftigte für mehr Geld einsetzen: Für Mittwoch sind Warnstreiks in kommunalen Kitas, Schulen, Horten, Landes- und Bezirksbehörden, in Hochschulen, bei der Feuerwehr und der Polizei geplant. „Zahlreiche Schulen und Kitas werden voraussichtlich komplett geschlossen bleiben“, erklärte die GEW-Vorsitzende Doreen Siebernik. Der nächste Verhandlungstermin, die insgesamt dritte Runde, ist für den 28. Februar angesetzt.