Gorleben. Zum Jahresende soll der Betrieb des Bergwerks heruntergefahren werden. Umweltschützer sind skeptisch, ob die Sperrung von Dauer ist.
Nach 40jähriger Erkundung des Salzstocks Gorleben wird der Betrieb des Bergwerks zum Jahreswechsel heruntergefahren. An diesem Dienstag soll es eine letzte unterirdische Befahrung geben, wie die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg unter Berufung auf Betreiberangaben mitteilte. Behördenvertreter wollten unter Tage noch einmal jene Bereiche in Augenschein nehmen, die in den sogenannten Offenhaltungsbetrieb überführt werden.
Offenhaltung bedeute, dass zum Jahresende «alle nicht erforderlichen Maschinen und Anlagen nach über Tage gebracht» würden, erläuterte die Sprecherin der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), Monika Hotopp. Unter Tage blieben lediglich noch Anlagen und Fahrzeuge im Einsatz, die für die sichere Führung des Offenhaltungsbetriebes erforderlich seien.
Die oberirdische Anlage bleibt zunächst erhalten
Der Bundestag hatte im Zuge des Neustarts der Endlagersuche beschlossen, die Erkundung des Salzstocks Gorleben einzustellen, das Bergwerk aber offen zu halten. «Der Erkundungsbereich wird außer Betrieb genommen und abgesperrt», sagte Hotopp. Umweltschützer hatten gefordert, die in den Boden getriebenen Schächte und Hohlräume zuzuschütten. Das wird aber nicht geschehen.
Die oberirdischen Anlagen- und Gebäudeteile des Bergwerks bleiben bis auf weiteres erhalten. Mit dem Abbau der Betonmauer um das Bergwerk wolle die BGE im kommenden Frühjahr beginnen, sagte Hotopp. Die Mauer werde durch einen «für Industrieanlagen üblichen Zaun» ersetzt.
Der Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz, Wolfgang Ehmke kritisierte: «Das heißt im Klartext, das Bergwerk Gorleben bleibt ab 2018 stand by und kann jederzeit wieder als mögliches Atommüllendlagerung aktiviert werden.» Der geplante Rückbau der Mauer rund um das Bergwerksgelände könne darüber nicht hinwegtäuschen.