„In dieser Weise darf man nicht mit Helmut Schmidt umgehen“
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Hannover. Verhindert Vergangenheit als Wehrmachtsoffizier, dass eine Straße nach Altkanzler benannt wird? Gerhard Schröder empört über SPD.
Hannovers SPD-Spitze zögert, eine Straße in der niedersächsischen Landeshauptstadt nach Helmut Schmidt zu benennen. Sie will zunächst Schmidts Rolle als Wehrmachtsoffizier im Zweiten Weltkrieg überprüfen.
Damit hat sie auch parteiintern einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtet. „In dieser Weise darf man nicht mit dem Andenken von Helmut Schmidt umgehen“, sagte Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) der Zeitung: „Das sage ich als sein Nachfolger im Amt des Bundeskanzlers - als jemand, der ihn kritisiert, aber auch verehrt hat. Das sage ich auch als Ehrenbürger dieser Stadt.“
Ehrenerklärung für Helmut Schmidt
Schröder legte eine Art Ehrenerklärung für seinen Amtsvorgänger ab: „Für mich gibt es keinen Anlass, an der Integrität dieses großen Staatsmannes zu zweifeln“, sagte er. „Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass auch in unserer Landeshauptstadt ein öffentlicher Ort nach ihm benannt wird.“
Die frühen Jahre des Helmut Schmidt
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Mehrere SPD-Politiker, unter ihnen Christine Kastning, Chefin der SPD-Ratsfraktionen, hatten auf einer Veranstaltung mit dem Thema „Welche Erinnerungskultur wollen wir? Zum Umgang der SPD-Ratsfraktion mit der NS-Vergangenheit“ eher zögerlich auf das Vorhaben reagiert und zunächst eine wissenschaftliche Diskussion gefordert. In Hamburg zögerte man hingegen nicht, den Sohn und ehemaligen Polizeisenator der Stadt zu ehren: Bereits im Januar beschloss die Bürgerschaft bereits, dass der Flughafen der Stadt den Zusatz "Helmut Schmidt" erhalten soll.
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