Hannover. Der Pädagoge hatte dem Gymnasiasten auf einer Klassenfahrt das Handy abgenommen. Da rastete der Junge laut Anklage aus.

Im Prozess um den Würgeangriff auf einen Lehrer hat am Montag das mutmaßliche Opfer als Zeuge am Landgericht Hannover ausgesagt. Ein 16-Jähriger ist wegen versuchten Totschlags angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, während einer Klassenfahrt den 33 Jahre alten Pädagogen an der Hand verletzt und mit einem Schnürsenkel gewürgt zu haben.

Die Attacke ereignete sich im September 2014 in der Jugendherberge Goslar. Der Lehrer habe der Kammer ausführlich seine Sicht der Dinge geschildert, sagte Gerichtssprecher Stephan Loheit. Der Prozess ist wie alle Jugendverfahren nicht öffentlich.

Der Angeklagte schweigt vor Gericht

Der Junge aus Bad Pyrmont schweigt bisher vor Gericht. Sein Verteidiger hatte zum Prozessauftakt den Vorwurf des versuchten Totschlags zurückgewiesen. Der Jugendliche ist seit Beginn des Jahres in der Jugendanstalt Hameln inhaftiert. Als er die Anklage zugestellt bekommen hatte, war er nach Russland geflohen, dort aber festgenommen worden. Längere Zeit verbrachte der ehemalige Gymnasiast in russischer Auslieferungshaft.

Am Montag wurden neben dem attackierten Pädagogen auch die Klassenlehrerin und Schüler als Zeugen gehört. Sie alle sollen nach Angaben des Gerichtssprechers die Attacke auf den 33-Jährigen mitbekommen haben. Auslöser für die Tat war nach Medienberichten, dass der Lehrer dem damals 14-Jährigen das Handy abgenommen hatte.