Lingen/Hannover. Seit den 1970er Jahren ist das Kernkraftwerk in Lingen bereits abgeschaltet. Die Anlage wird in drei Teilprojekten abgebaut werden.
Für das seit den 1970er Jahren abgeschaltete Kernkraftwerk Lingen hat das niedersächsische Umweltministerium eine erste Teilgenehmigung für den Abbau erteilt. Die Anlage solle in drei Teilprojekten abgebaut werden, teilte Betreiber RWE am Dienstag mit.
Die Arbeiten würden über mehrere Jahre gehen, der letzte Schritt werde das Abtragen der Gebäude sein. Bis zu einem vollständigen Rückbau des 1968 in Betrieb genommenen Meilers werde es schätzungsweise 20 Jahre dauern, hieß es in einer früheren Einschätzung des Umweltministeriums in Hannover.
Die radioaktiv belasteten Abfälle sollen nach Fertigstellung des Endlagers Konrad für nicht wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle dort deponiert werden, teilte RWE weiter mit. Das Kraftwerk befindet sich seit 1988 im sogenannten Sicheren Einschluss.
Nach Störungen an den Dampfumformern war die Anlage 1977 abgeschaltet worden. Zunächst sollten die defekten Bauteile ausgetauscht werden, doch 1979 entschied die damalige Betreiberin VEW, die Anlage stillzulegen. Die Genehmigung zur Stilllegung wurde 1985 erteilt. Als Ersatz für Lingen wurde 1988 das Atomkraftwerk Emsland in Betrieb genommen. Es soll 2022 vom Netz gehen.