Hildesheim. Ein 57-Jähriger soll die Holzmindener Tafel finanziell ausgenommen haben. Rund 58.000 Euro fehlen auf dem Vereinskonto.
Der ehemalige Vorsitzende der Holzmindener Tafel soll die gemeinnützige Einrichtung systematisch finanziell ausgenommen haben. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim habe gegen den 57-Jährigen Anklage wegen gewerbsmäßiger Untreue erhoben, sagte Sprecherin Christina Pannek am Montag.
Der Mann soll bis März 2015 elf Mal zusammen knapp 58.000 Euro vom Vereinskonto abgehoben und für sich verwendet haben. Die Holzmindener Tafel, die auch Zweigstellen in anderen Orten des Landkreises betreibt, versorgt rund 1200 Familien mit Nahrungsmitteln.
Um den Umzug in ein größeres Gebäude zu finanzieren, hatte der Verein Spenden eingeworben. Der frühere Vorsitzende soll das Geld dann nach Erkenntnissen der Ermittler nach und nach vom Konto abgehoben haben. In Vorstandssitzungen habe er dies mit angeblichen Materialeinkäufen für die Renovierungsarbeiten begründet. Tatsächlich habe er das Geld aber für seinen Lebensunterhalt verwendet, hieß es von der Staatsanwaltschaft.
Gegenüber den anderen Vorstandsmitgliedern habe er dies auch eingeräumt. Im Ermittlungsverfahren habe der 57-Jährige dann aber keine Angaben mehr gemacht. Ein Termin für den Prozess am Amtsgericht Holzminden steht noch nicht fest.