Papenburg . Wenige Tage nach der Zustimmung des Kreises Leer für den Masterplan Ems kann die Meyer Werft mit einem möglichen Milliardenauftrag punkten.
Im hart umkämpften Markt für Kreuzfahrtschiffe steht die Papenburger Meyer Werft vor einem Milliardenabschluss: Der amerikanisch-britische Kreuzfahrtkonzern Carnival Corporation will zwischen 2019 und 2022 vier Schiffe bei dem emsländischen Traditionsunternehmen bauen lassen, sowohl in Papenburg als auch im finnischen Turku. Es sei allerdings noch kein Vorvertrag geschlossen worden, sondern nur eine Absichtserklärung, sagte Werftsprecher Peter Hackmann. Dennoch: „Das hat für Meyer in der Region und für Finnland eine ganz große Bedeutung, sowohl was die Auslastung als auch, was die Sicherung der Beschäftigung angeht“, sagte Hackmann am Freitag.
Carnival, größter Kreuzfahrtkonzern der Welt, hatte am Donnerstag bekanntgegeben, zwischen 2019 und 2022 neun Kreuzfahrtschiffe bei Meyer als auch bei der italienischen Fincantieri-Werft bauen zu wollen. Jedes Schiff soll nach Medieninformationen zwischen 641 bis 732 Millionen Euro kosten.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) nannte die Vereinbarung einen Beweis für die kluge Führung der Werft und für die Kompetenz und Leistungsbereitschaft der gut 3100 direkt bei Meyer beschäftigten Mitarbeiter. „Der Werftstandort in Papenburg ist für das Land Niedersachsen, für das Emsland und auch Ostfriesland von herausragender Bedeutung, er ist ein Leuchtturm im internationalen Schiffbau“, sagte Lies.
Auch der emsländische Landtagsabgeordnete und Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) würdigte die Nachricht über die Neuaufträge als ein zukunftsweisendes Signal. „Das bedeutet Erleichterung für die Arbeitnehmer und Bestätigung für die Verantwortlichen der Werft und alle, die an der positiven Entscheidung für den Master Plan Ems 2050 mitgewirkt haben“, sagte Busemann.
Lies und Busemann wiesen darauf hin, dass ohne den Masterplan Ems die Neuaufträge möglicherweise nicht möglich gewesen wäre, weil es keine Planungssicherheit für die Überführung gegeben hätte. Der vor allem in Ostfriesland heftig umstrittene Masterplan war erst am Dienstag vom Kreistag in Leer gebilligt worden. Er soll einen rechtssicheren Rahmen sowohl für den Umweltschutz als auch für die Meyer Werft schaffen.
Nach Angaben der IHK Ostfriesland-Papenburg in Emden sichert die Werft in den Landkreisen Emsland und Leer über 6000 Arbeitsplätze, auf der Werft direkt und bei Zulieferern.
(dpa)