Dresden. Ein Kriminalbeamter zerstückelt die Leiche eines Mannes aus Hannover. Hat er ihn auch getötet? Nun sagte der 57-Jährige erstmals aus.

Im Mordprozess gegen einen Kriminalkommissar, der einen Geschäftsmann getötet und zerstückelt haben soll, hat sich der Angeklagte überraschend zu Wort gemeldet. Während er sich bisher über seinen Verteidiger geäußert hatte, bezog der 57-Jährige am Montag erstmals selbst vor Gericht Stellung zu den Vorwürfen. „Ich bin nicht unfehlbar und habe meine Schwächen, aber ich bin und werde kein Mörder sein“, erklärte Detlev G. im Landgericht Dresden.

Bei seiner Festnahme hatte er die Tötung zugegeben, das Geständnis in diesem Punkt aber später widerrufen. Nach seinen Angaben strangulierte sich der Geschäftsmann selbst.

Die zerstückelte Leiche soll der Kriminalbeamte im Garten seiner Pension im Gimmlitztal (Osterzgebirge) vergraben haben. Die beiden Männer hatten sich in einem „Kannibalen“-Chat kennengelernt und per Mail verabredet.

Am Montag berichtete der Angeklagte von bisher unbekannten Details. Demnach habe der 59-jährige Geschäftsmann eine umgedrehte Schüssel sowie ein Brett für seine Selbsttötung mit einem Seil benutzt und hätte die Möglichkeit gehabt, „das Ganze abzubrechen.“

Aus Angst, dass ihm niemand glaube, habe er die Details bisher zurückgehalten, erklärte der ehemalige LKA-Beamte am Montag. Der 57-Jährige bekräftigte frühere Angaben, nach denen er erst wieder in den Kellerraum seiner Pension gekommen war, als der Geschäftsmann in der Schlinge hing.

Er betonte zudem, dass das Opfer einen starken Willen gehabt habe. Zeugen aus dem Umfeld des Geschäftsmannes hatten im Prozess von Tötungsfantasien des Mannes berichtet. Der Prozess läuft seit August 2014.