Lüneburg . Die Schätze von zwei Häusern sollen künftig unter einem Dach zu sehen sein. Dafür gibt es sogar einen Neubau. Am Sonntag ist Eröffnung.

In Lüneburg wird am Sonntag ein neues Museum eröffnet. Dabei werden zwei Häuser zusammengelegt: Im früheren Museum für das Fürstentum Lüneburg werden künftig auch die Exponate des einstigen Naturmuseums zu sehen sein. Das Gebäude wurde dafür durch einen Neubau erheblich erweitert.

„Wir sind kein reines Spartenmuseum, sondern ein interdisziplinäres“, betonte Direktorin Heike Düselder. „Mit der Neugestaltung sollen Natur, Kultur und Archäologie eng verzahnt werden.“ Vor allem Kinder und Jugendliche sollten stärker angesprochen werden.

Die mittelalterliche Weltkarte aus dem Kloster Ebstorf wird gezeigt

Zu den Ausstellungsstücken gehört eine Reproduktion der mittelalterlichen Weltkarte von Ebstorf, das Original wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Gezeigt werden auch ein Einbaum, der in Vietze an der Elbe gefunden wurde, sowie ein Pferdeskelett aus der mehr als 5000 Jahre genutzten Siedlung in Rullstorf östlich von Lüneburg.

Das neue Haus kostet nach Angaben der Stadt rund elf Millionen Euro. Mit 5,5 Millionen Euro hat Lüneburg allein rund die Hälfte der Kosten für Neubau und Umgestaltung übernommen. Die andere Hälfte kam aus Fördertöpfen der Europäischen Union, vom Landkreis Lüneburg sowie von Stiftungen und Sponsoren.

Das neue Gebäude ist aus dunkelrotem Baustein

Auch der Verkauf des 2010 geschlossenen Naturkundemuseums brachte Geld. Der alte Gebäudekomplex mit seinen Ursprüngen im 16. Jahrhundert hatte modernen Brandschutzanforderungen nicht mehr genügt. Mit dem Bau aus dunkelrotem Backstein für das Museum Lüneburg mit nun mehr als 3000 Quadratmetern Fläche war im April 2011 begonnen worden.

„Das kulturelle Angebot ist ein Standortfaktor, der Unternehmen, Einwohner, aber auch Gäste nach Lüneburg zieht“, sagte Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD). „Ebenso kommen wir damit unserem Bildungsauftrag nach, denn nur wer sich seiner Geschichte und Identität bewusst ist, kann auch Gegenwart und Zukunft gestalten.“