Ungewöhnliche Begegnungen gibt es dieser Tage im dünn besiedelten Wendland: In Mützingen sichten Anwohner immer wieder ein kleines Känguru, ein größeres soll sich zu einigen Nandus gesellt haben.
Mützingen. Durchs Wendland hüpft derzeit ein Känguru. Mehrfach sei das Tier in den vergangenen Tagen in Mützingen im Westen des Landkreises Lüchow-Dannenberg gesichtet worden, berichtete die „Landeszeitung“ am Dienstag. Wiederholt hätten Bewohner das Känguru in der Nähe des Dorfspielplatzes gesehen und sogar fotografiert, sagte Kreisveterinär Bernd Thiel. Die Tage verbringe das eher für Australien typische Tier in den Wäldern der Umgebung, in den Abendstunden komme es heraus.
„Ein zweites Känguru hält sich in Mützingen auf einer eingezäunten Wiese mit Nandus auf“, sagte Mathias Heinrich vom Ordnungsamt der Samtgemeinde Elbtalaue über eine nicht nur im Wendland seltene Gemeinschaft mit den flugunfähigen Laufvögeln aus Südamerika.
Eigentümer unbekannt
„Die Eigentümer haben sich bislang nicht gemeldet“, sagte Veterinär Thiel. „Tiere, deren Besitzer unbekannt sind, laufen rechtlich als Fundtiere – und dafür sind in Niedersachsen die Ordnungsämter der Samtgemeinde zuständig“, erklärte er. Möglich sei der Einsatz von Netzen oder Betäubungsgewehren. „Doch das ist nicht einfach, weil für Kängurus die Dosierung erst bei Fachleuten in Zoos mit Kängurus ermittelt werden muss“, sagte Thiel.
Das Ordnungsamt versuche derzeit nicht nur angesichts drohender Winterkälte, das frei umherhüpfende Känguru dingfest zu machen, erklärte Heinrich. Mit Hilfe der Anwohner solle versucht werden, das Vertrauen des Tieres zu gewinnen. „Wenn es dann zutraulich geworden ist, haben wir eine bessere Möglichkeit, das Känguru unbeschadet zu fangen.“ Auch mit Blick auf den Straßenverkehr sei ein Handeln erforderlich: „Mehrfach ist das Tier schon an der Straße gesichtet worden – das ist eine Gefahr auch für die Autofahrer.“