In der Nacht zum 1. Mai organisieren 30 Orte Walpurgisparties. Erwartet werden rund 100.000 Besucher. Zahlreiche Bands spielen, in Braunlage wird eine fliegende Hexe zu sehen sein.

Thale. Mehr als 100.000 Besucher werden in der Nacht zum 1. Mai zu den Walpurgisfeiern im Harz erwartet. Im gesamten Mittelgebirge gibt es „Höllenlärm und Hexentanz“, wenn buckelige Frauen ihre Besen schwingen oder Teufel und Drachen durch die Dunkelheit geistern. Nach Angaben des Tourismusverbandes Harz organisieren in der Nacht zum Donnerstag 30 Orte Walpurgisparties. Eine Hochburg ist Thale. Mehrere Bands sollen die Besucher auf dem Hexentanzplatz ebenso in ihren Bann ziehen wie die Lasershow „Mephistos Pakt“. In Braunlage ist eine fliegende Hexe zu sehen. In Schierke beginnt das Fest mit einem Mittelaltermarkt. Nach dem traditionellen Hexenumzug spielen Mittelalter-Rockbands.

In Hahnenklee starten die Feiern mit einem Walpurgismarkt. In der Nacht wird dann ein Feuer entzündet. In vielen Orten gibt es bereits tagsüber Kinder-Walpurgisfeiern. Eine Besonderheit bietet Bad Grund, wo vor der Naturkulisse des Hübichensteins ein Theaterstück auf die Walpurgisnacht einstimmt. Und in Wolfshagen wird es besonders wild, wenn aufwendig verkleidete Hexen auf Motorrädern anrollen. Die Feiern gehen auf ein heidnisches Frühlingfest zurück. Später ließ die Kirche am 30. April den Geburtstag der heiligen Walburga, der Schutzpatronin gegen Aberglauben und Geister, feiern. Dass daraus ein Hexen-Mythos entstand, hat mit der Inquisition zu tun. Berühmt wurden die Walpurgisfeiern durch Goethe, der im „Faust“ beschrieb, wie Hexen auf Besen zum Brocken reiten.