Viele Schulen in Niedersachsen streichen ihre Klassenfahrten, um eine geplante Anhebung der Arbeitszeit bei Lehrern auszugleichen. Das bekommen die Jugendherbergen nun zu spüren.

Bremen/Hamburg. Jugendherbergen in Norddeutschland verzeichnen deutlich weniger Besuche von Schulklassen. Bislang seien bereits rund 15.000 Übernachtungen für das laufende sowie das kommende Schuljahr storniert worden, teilte das Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) am Donnerstag in Bremen mit. Viele niedersächsische Gymnasien würden inzwischen vollständig auf Klassenfahrten verzichten, sagte Geschäftsführer Bernd Dohn. Der Rückgang werde für die Jugendherbergen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen zur wirtschaftlichen Belastung.

Viele niedersächsische Gymnasien streichen den Angaben zufolge ihre Klassenfahrten, um eine geplante Anhebung der Arbeitszeit bei Lehrern auszugleichen. Im Rahmen der „Zukunftsoffensive Bildung“ der Landesregierung sollen bis 2017 rund 420 Millionen Euro in das Bildungssystem investiert werden. Zur Finanzierung sollen die Lehrer eine Stunde länger arbeiten. Das DJH verfügt über 532 Jugendherbergen. Klassenfahrten machen knapp die Hälfte aller Übernachtungen aus.