Der EU-Energiekommissar ist im Korruptionsprozess gegen den früheren Sprecher des Ex-Bundespräsidenten nun ebenfalls als Zeuge geladen. Am Nachmittag wird die Aussage von Wulffs Ex-Frau Christiane mit Spannung erwartet.

Hannover. Im Korruptionsprozess gegen Olaf Glaeseker, den ehemaligen Sprecher von Ex-Bundespräsident Christian Wulff, soll auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger aussagen. Der frühere baden-württembergische Ministerpräsident sei für den 24. Februar als Zeuge geladen, teilte das Landgericht Hannover am Freitag zu Beginn des fünften Prozesstages mit.

Zwei Wochen vorher, am 10. Februar, wird Christian Wulff im Zeugenstand erwartet. Einen Tag später ist die ehemalige Tagesthemen-Moderatorin Sabine Christiansen als Zeugin geladen.

Oettinger und Wulff waren Schirmherren des Nord-Süd-Dialogs, der im Mittelpunkt des Glaeseker-Prozesses steht. Glaeseker soll dem mitangeklagten Partymanager Manfred Schmidt bei der Sponsorensuche für die Promi-Veranstaltung geholfen und dafür kostenlos Urlaube bei Schmidt verbracht haben. Glaeseker wird Bestechlichkeit vorgeworfen, Schmidt muss sich wegen Bestechung verantworten.

Von der Befragung der ehemaligen Ministerpräsidenten erhofft sich das Gericht Informationen zum Nord-Süd-Dialog, der 2007, 2008 und 2009 veranstaltet wurde. „Die Idee des Nord-Süd-Dialogs haben Christian Wulff und ich im persönlichen Gespräch entwickelt“, hatte Oettinger dazu 2012 gesagt.

Zum Auftakt des fünften Prozesstags erläuterte die Verteidigung erneut den Zustand einer spanischen Finca, auf der Glaeseker Urlaub gemacht hatte. Mit Spannung erwartet wird am Nachmittag die Aussage von Wulffs Ex-Frau. Sie hatte sich nach der Trennung mit dem Ehepaar Glaeseker auf der Finca aufgehalten.