In der Nacht zu Mittwoch kam es aufgrund von Glatteis und Schnee zu zahlreichen schweren Unfällen, eine Frau prallte gegen einen Baum.

Hannover/Leer. Winterwetter mit überfrierender Nässe hat in der Nacht zum Mittwoch und in den frühen Morgenstunden zu zahlreichen Verkehrsunfällen im Norden geführt. Zwar lagen die Lufttemperaturen in Hamburg etwas über dem Gefrierpunkt, die der Fahrbahn mit minus ein Grad Celsius aber leicht darunter. Folglich rückte der Winterdienst der Hansestadt zu seinem ersten großen Einsatz in der Saison 2011/2012 aus. In Hamburg und Schleswig-Holstein blieb es überwiegend bei Blechschäden. In Niedersachsen endete die Autofahrt für drei Menschen tödlich.

In Schleswig-Holstein führten glatte Straßen zu zahlreichen Unfällen. Zwischen Dienstagabend und Mittwochmorgen kam es im Kreis Schleswig-Flensburg zu neun Glätteunfällen, wie die Flensburger Polizei mitteilte. Eine 25-Jährige wurde verletzt. In Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) schleuderte eine 23-Jährige mit ihrem Kleinwagen gegen ein Wohnhaus. Die Frau blieb unverletzt.

Auf den Straßen in Niedersachsen ereigneten sich schwerere Unfälle, bei denen drei Menschen ums Leben kamen. Mehrere Lkw gerieten ins Schleudern und verunglückten. Dabei entstand nach Polizeiangaben ein Sachschaden von mehr als 400.000 Euro.

Auf der Autobahn 7 starben zwischen den Anschlussstellen Bispingen und Soltau-Ost zwei Insassen eines Pkw. Bei plötzlich einsetzenden Schnee- und Graupelschauern war das mit drei jungen Männern besetzte Auto ins Schleudern geraten und hatte sich unter einen Sattelauflieger geschoben. Dabei wurden die beiden vorne sitzenden Insassen tödlich verletzt. Der Mitfahrer erlitt leichte Verletzungen.

In Filsum (Landkreis Leer) kam eine 25-Jährige aus Düsseldorf ums Leben. Die Frau war am Mittwochmorgen mit ihrem Auto bei Eisglätte auf der Bundesstraße 72 von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt, wie die Polizei mitteilte.

+++ Wetterdienst warnt vor Glätte in der Region +++

In Goslar kippte am frühen Mittwochmorgen ein mit Streusalz beladener Lastwagen um. Der Lkw mit Anhänger war auf eisglatter Fahrbahn von der Straße abgekommen und auf die Seite gekippt, wie ein Polizeisprecher sagte. Die gesamte Ladung Streusalz verteilte sich auf der Bundesstraße 6. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Polizei schätzte den entstandenen Sachschaden auf 180.000 Euro.

In Hamburg waren von 2.30 Uhr in der Nacht bis zum Vormittag rund 130 Mitarbeiter mit ihren Fahrzeugen wegen überfrierender Nässe im Einsatz, wie Andree Möller von der Stadtreinigung sagte. Es sei gut gewesen, dass die Einsatzkräfte in der Nacht bei freier Fahrbahn aktiv werden konnten statt im Berufsverkehr. Bereits am späten Dienstagabend hatte es geschneit. „Die dicken Flocken, die gegen 21.00 Uhr fielen, tauten aber anfangs noch weg. Erst später in der Nacht sanken die Temperaturen und es kam zu überfrierender Nässe“, sagte Möller.

Die Verkehrsleitzentrale der Hansestadt registrierte wie üblich zu dieser Jahreszeit ein höheres Unfallaufkommen. Normalerweise zählt die Polizei täglich zwischen 100 und 120 Verkehrsunfälle in Hamburg, wie ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale auf dapd-Anfrage sagte. Am Dienstag waren es bei ähnlichen Verhältnissen wie am Mittwoch rund 190 Verkehrsunfälle. Im Stadtteil Billbrook etwa verletzte sich ein 28-Jähriger, als sein Sattelzug ins Schleudern geriet und gegen ein Brückengeländer prallte.

(dapd)