Polizei fahndet zum wiederholten Mal nach Autofahrern, die im Harz auf der B4 zwischen Torfhaus und Bad Harzburg Radarfallen demolieren.

Bad Harzburg. Die Polizei fahndet zum wiederholten Mal nach rabiaten Autofahrern, die im Harz Radarfallen demolieren . Beim jüngsten Fall attackierten die Täter eine Anlage an der B4 zwischen Torfhaus und Bad Harzburg – vermutlich nachdem sie wegen zu schnellen Fahrens geblitzt wurden. Derselbe Blitzer wurde bereits mehrfach ramponiert. In den Harzkreisen Goslar und Osterode registrierte die Polizei in den vergangenen Jahren rund 20 ähnliche Taten. Dabei entstand zum Teil hoher Sachschaden.

Die Starenkästen an der B4 im Oberharz scheinen bei geblitzten Rasern besonders häufig den Wunsch nach Zerstörung auszulösen. Drei Männer gingen dort mit Baseballschlägern auf die Anlagen los. Ein anderer Unbekannter überzog einen Blitzer mit einer Plastiktüte und zündete diese an. Und zwei weitere junge Raser traktierten einen Starenkasten mit einem Hammer.

Auch in Barbis im Kreis Osterode wurden wiederholt Überwachungsanlagen demoliert. In einem Fall stapelten Unbekannte alte Autoreifen unter einem Starenkasten und setzten sie mit Benzin in Brand. Jeweils 15.000 Euro Schaden richteten Randalierer an, die in Herzberg und Seesen Tempomessanlagen ramponierten.

Das Ziel, die Blitzanlagen und damit die Beweisfotos für das Rasen zu zerstören, erreichten die Täter vielfach jedoch nicht. Ein 74-Jähriger, der den Starenkasten am Radauberg an der B4 mit Steinen bewarf, erhielt neben dem Raser-Bußgeld auch eine Geldstrafe wegen Sachbeschädigung. Und ein Rentner aus dem Raum Hannover wurde verurteilt, nachdem er Steine auf den Blitzer geworfen hatte. Der Mann hatte früher im Raum Fulda sogar schon einmal mit einem Gewehr auf eine Tempomessanlage geschossen.

Vier Männer lieferten sogar selbst den handfesten Beweis für ihren Vandalismus. Sie fotografierten 2009 mit einer Digitalkamera, wie sie den Blitzer am Radauberg demolierten. Ihr Pech: Die Kamera fiel der Polizei in die Hände. (dpa)