Wissenschaftsministerin Wanka und Kultusminister Althusmann kündigten an, das Fach Medienkunde in den Lehrplänen mit aufzunehmen.
Hannover. Der Umgang mit dem Internet und sozialen Netzwerken wie Facebook wird in Niedersachsen fest in den Lehrplänen aller Schulen verankert. Vom Kindergarten bis zur Berufsschule soll die Medienkompetenz junger Menschen verbessert werden, kündigten Wissenschaftsministerin Johanna Wanka und Kultusminister Bernd Althusmann (beide CDU) am Donnerstag in Hannover an. Sie legten ein Konzept mit zahlreichen Projekten vor, für die das Land ab 2012 jährlich 10,3 Millionen Euro bereitstellen will.
Junge Menschen müssten moderne Medien kennen, nutzen und kreativ mitgestalten lernen, sagte Althusmann. Allerdings müssten sie auch die Gefahren im Netz und in sozialen Netzwerken einschätzen können und eine kritische Distanz gewinnen. Das von der Landesregierung erstellte Konzept sieht die Fortbildung von Erzieherinnen und Lehrern, Angebote für Eltern und die Vermittlung von Lernmaterialien vor. „Medienkompetenz ist in der heutigen Zeit eine Schlüsselkompetenz wie Lesen, Schreiben und Rechnen“, sagte die Chefin der Staatskanzlei, Christine Hawighorst.
Zeitlich befristete Projekte alleine brächten die Medienkompetenz nicht voran, sagte der Direktor der Landesmedienanstalt (NLM), Andreas Fischer. Er forderte vom Land auch Investitionen in die Ausstattung der Schulen, denn hier gebe es Nachholbedarf. „Es sollte das Ziel sein, dass jedem Schüler in jeder Schule tatsächlich Medienkompetenz vermittelt wird.“ Dies müsse mit entsprechendem Nachdruck verfolgt werden. Dazu müsse auch die Ausbildung der Lehrkräfte verbessert werden. (dpa)