Auf den Autobahnen rund um Hamburg stauen sich bereits die Autos der zweiten Verkehrswelle der Ferienzeit. Viele Baustellen stören.

Hamburg. Auf den Autobahnen rund um Hamburg ist es bereits am Nachmittag zu den erwarteten Verkehrsstaus auf den Autobahnen rund um Hamburg gekommen. Grund sind die Baustellen und die zweite Verkehrswelle zur Ferienzeit. Doch auf Umgehungen auszuweichen, ist zwecklos: Mehrere Großbaustellen auf Hamburgs Straßen sorgen an allen Ecken und Enden für Behinderungen. Genervte Urlauber beschweren sich vermehrt beim ADAC.

Pünktlich zum Feierabend ist es auf den Autobahnen 1 und 7 zu insgesamt rund 50 Kilometern Stau und stockenden Verkehr gekommen, wie ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale sagte. Auf der A1 gebe es 14 Kilometer stockenden Verkehr ab dem Maschener Kreuz in Richtung Lübeck. In der Gegenrichtung seien es acht Kilometer ab dem Kreuz-Ost Richtung Dreieck-Südost. Auch auf der A7 sieht es nicht besser aus: Ab Heimfeld staut es sich dort in Richtung Lübeck auf acht Kilometern. Im weiteren Verlauf ab Volkspark noch einmal auf sechs Kilometern. Und auch in der Gegenrichtung kommt es zu Behinderungen: Dort stockt es ab Quickborn in Richtung Hamburg auf 13 Kilometern (Stand 17:30 Uhr).

Die Familie freut sich auf zwei Wochen Urlaub voller Entspannung am Timmendorfer Strand. Das Auto wird voll gepackt und ab geht es in Richtung Norden. Doch auf dem Weg zum Urlaubsziel müssen zunächst die Baustellen rund um Hamburg bewältigt werden. Ein Alptraum für die Reisenden, denn die Autobahnen sind wegen vieler Baustellen überfüllt. Auch in der Stadt sieht es nicht besser aus.

"Die Ferienzeit für die Sanierung zu nutzen, ist sinnvoll, denn Hamburg ist eine Pendlerstadt und in den Ferien gibt es drei bis zehn Prozent weniger Verkehrsaufkommen“, nimmt Carsten Willms, Verkehrsexperte des ADAC Hansa, die Verkehrsplaner vor Kritik in Schutz. Das Problem sei vielmehr, dass in den vergangenen Jahren zu wenig Geld in den Straßenbau investiert wurden. Weil die Straßen in einem so schlechten Zustand seien, werde jetzt überall gebaut. „Das ist erst der Anfang“, meint Willms: „In den kommenden Jahren wird die Situation noch dramatischer.“

Stark betroffen ist derzeit die Autobahn A1. Eine Grundinstandsetzung zwischen Stillhorn und der Landesgrenze zu Niedersachsen sorgt für kilometerlange Staus. Verengte Fahrbahnen und Sperrungen gibt es zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Süd und dem Autobahndreieck Hamburg-Südost. Die Norderelbbrücke, die im weiteren Verlauf in die Innenstadt führt, war erst 2008 im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A1 saniert worden. Jetzt muss es schon wieder eine neue Asphaltdecke geben. „Das Verfahren, das wir vor drei Jahren zusammen mit einem Experten gewählt haben, hat sich nicht bewährt“, sagt die Sprecherin der Verkehrsbehörde, Helma Krstanoski.

20 Jahre sollte so eine Fahrbahn eigentlich halten, meint Willms. Weil sich der Verkehr rund um die Baustellen staut, bekomme er nun täglich bis zu 100 Beschwerden.

Wer aus dem Norden in die Innenstadt möchte, bekommt auf der Friedrich-Ebert-Straße Probleme. Die Verbindung zwischen der A7-Anschlussstelle Schnelsen und Niendorf wird noch voraussichtlich bis zum 9. August saniert, erklärte Krstanoski. Weitere Dauerbelastungen für die Autofahrer bleiben der Elbtunnel und die Köhlbrandbrücke. Der Tunnel müsse sicherheitstechnisch nachgerüstet werden. Bis zum Herbst 2012 werden drei anstatt vier Röhren für den Verkehr zur Verfügung stehen. Bei der Köhlbrandbrücke nutze sich die Oberfläche besonders schnell ab. „Ein Viertel der Fahrzeuge auf der Brücke sind Lkw und jeder einzelne von ihnen bedeutet eine Belastung wie 100.000 Autos“, sagt Willms. Die Arbeiten werden nicht vor November fertig sein.