Während seines Besuchs auf der CeBIT wurde der Minister von einem jungen Mann mit einem Tortenstück beworfen. Zuvor griff der Täter Rösler an den Hals.
Hannover/ Berlin. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler ist bei einem Rundgang auf der Computermesse CeBIT in Hannover attackiert worden. Ein 25-Jähriger stürzte am Donnerstagnachmittag im Gedränge vor dem Stand des Ministeriums in Halle 26 plötzlich auf den FDP-Chef zu, rief "Herr Rösler“ und griff dem Minister an den Hals.
Dann warf der Mann nach Schilderung von Augenzeugen aus kurzer Distanz ein kleineres Stück Torte auf den Vizekanzler, bevor die Sicherheitsleute vom Bundeskriminalamt den Angreifer zu Boden drückten. Sie übergaben den Mann aus Berlin der örtlichen Polizei. Später wurde der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt. Rösler hat laut Polizei Strafantrag gegen den 25-Jährigen gestellt. Es wird nun wegen versuchter Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt. Der Beschuldigte ist polizeilich bislang nicht in Erscheinung getreten.
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Das Wirtschaftsministerium bestätigte den Vorfall auf Anfrage. Rösler habe die Attacke unbeschadet überstanden und seinen schon fast beendeten Rundgang fortgesetzt. Am Abend stand für Rösler in Berlin die Teilnahme am Zapfenstreich für den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff auf dem Programm.
Eigentlich hatte Rösler auf der CeBIT ein Heimspiel. In Niedersachsen begann seine steile Karriere, dort war er Landeswirtschaftsminister und FDP-Fraktionschef im Landtag. Der 39-Jährige hat in Hannover ein Haus. Rösler pendelt zwischen Berlin und der Landeshauptstadt, um so oft wie möglich bei seiner Frau und den Zwillingstöchtern zu sein.
Eine Torten-Attacke musste Anfang Februar auch Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg überstehen. Der CSU-Politiker und neue Internet-Berater der EU-Kommission saß bei einem Gespräch im Berliner Stadtteil Friedrichshain mit einem Piraten-Politiker und Blogger zusammen. Dann stürmten Aktivisten in das Café und warfen Guttenberg eine Schwarzwälder-Kirschtorte ins Gesicht.