Die niedersächsische SPD zeigt sich nach dem Wahlerfolg in NRW optimistisch, dass es im Januar 2013 zu einem Machtwechsel kommt.

Jesteburg. Nach dem Wahlerfolg in Nordrhein-Westfalen hofft die SPD auch in Niedersachsen auf einen Machtwechsel. „Wir bedanken uns bei den NRW-Genossen für das tolle Startkapital zu unseren Landtagswahlen am 20. Januar 2013“, sagte der niedersächsische SPD-Fraktionschef Stefan Schostok am Montag in Jesteburg (Kreis Harburg) zum Auftakt einer dreitägigen Frühjahrsklausur.

+++Koalitionsgespräche beginnen vermutlich am Mittwoch+++

+++SPD spürt Rückenwind für Niedersachsen und Berlin+++

Nach seiner Ansicht kann die SPD in Niedersachsen eine eigene Wählerschaft von 40 Prozent mobilisieren. „Es ist ein klares Potenzial für einen rot-grünen Wahlsieg vorhanden.“ Schostok zeigte sich optimistisch, dass der SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil eine ähnliche Zugkraft entwickeln werde wie Hannelore Kraft.

Mit der Person Weil verknüpfe sich ein neuer Politikstil im Lande, sagte Schostock: „Er ist kein Zentralist, sondern ein Dezentralist, der mit den Regionen besser als bisher ins Gespräch kommen wird.“ Nach Darstellung Schostoks fühlen sich viele Landkreise in Niedersachsen von der Landesregierung in Hannover abgehängt. Das gelte auch und gerade für das südliche Umland von Hamburg.

Am Dienstag wollen die Teilnehmer der Frühjahrsklausur mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) über eine intensivere Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg sprechen, kündigte Schostok an. Fusionen von Landkreisen zu größeren Gebietseinheiten sieht der SPD-Fraktionschef allerdings kritisch: „Die damit verbundenen Hochzeitsprämien helfen nur kurzfristig, nicht strukturell.“

Auf der noch bis zum Mittwoch dauernden Klausur im Tagungshotel Jesteburg befassen sich die rund 50 Teilnehmer schwerpunktmäßig mit den Themen Netzpolitik, Infrastruktur, Wohnungsbau und Wissenschaftspolitik. Erstmals kann die Tagung direkt im Internet verfolgt werden. Seit wenigen Tagen hat die SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag auch eine eigene Seite bei Facebook.