Erzeuger war ein Bio-Freilandbetrieb mit 18.000 Legehennen im Kreis Oldenburg, teilte das Landwirtschaftsministerium in Hannover mit.

Hannover. Erneut sind in einem niedersächsischen Legehennenbetrieb Eier mit erhöhtem Gehalt von dioxinähnlichem PCB entdeckt worden. Erzeuger war ein Bio-Freilandbetrieb mit 18.000 Legehennen im Kreis Oldenburg, teilte das Landwirtschaftsministerium in Hannover am Freitagabend mit. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr durch den Verzehr der belasteten Eier bestehe aber nicht.

Entdeckt worden war die Überschreitung der erlaubten PCB-Werte Mitte der Woche bei der Untersuchung von Eiern in einem Discounter in Bayern. Die Werte überstiegen die von der EU erlaubte Höhe um 100 Prozent.

Unmittelbar danach wurde angeordnet, dass alle Eier von dem Hof im Oldenburger Land zunächst nicht in den Verkauf gelangen dürfen. Aus verschiedenen Abteilungen des Betriebs wurden Proben genommen. Mit Ergebnissen ist nächste Woche zu rechnen.

+++ PCB-Eier: Alle Hühner müssen im Stall bleiben +++

Da nicht ausgeschlossen werden könne, dass Verbraucher noch zu Hause belastete Eier im Kühlschrank haben, veröffentlichte das Ministerium auch den Erzeugercode. Betroffen sind demnach Eier mit dem Code 0 – DE-0357911.

Erst vor kurzem hatten Funde von Giftstoffen in Eiern in Niedersachsen für Unruhe gesorgt. Dort konzentrierten die Behörden ihre Ursachensuche zuletzt auf den Boden von drei Höfen. Nachdem Stichproben dort erhöhte Werte ergeben hatten, wurden die Auslaufflächen der Hühner systematisch untersucht.

Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind ähnlich aufgebaut wie Dioxine. Die insgesamt 209 PCB sind unterschiedlich giftig. 12 davon werden als dioxinähnliche-PCB bezeichnet, da sie diesen von ihrer Struktur her besonders nah sind. In Deutschland sind PCB nach Angaben des Umweltbundesamtes seit 1989 verboten, ihre Entsorgung sei jedoch weltweit ein Problem.

Eine akute PCB-Vergiftung ist selten. Längerfristig können sie ähnliche Erkrankungen auslösen wie Dioxine, führen in der Regel jedoch zu schwächeren Symptomen.

Zu den Vergiftungssymptomen von Dioxinen zählen Chlorakne, Verdauungs- und Nervenstörungen sowie Gelenkschmerzen. Das Krebsrisiko von Dioxinen ist umstritten. (dpa)