Sanitz. Der Verteidigungsminister weiß um den hohen Personalbedarf der Truppe. Die Diskussion um eine wie immer geartete Form der Wehrpflicht hält an. In einem ersten Schritt geht es um die Wehrerfassung.

In der Debatte über verschiedene Wehrpflicht-Modelle sieht Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die Versendung von Musterungs-Fragebögen an junge Erwachsene als ersten Schritt. Im Verteidigungsfall würde die Wehrpflicht sofort automatisch aktiviert, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei einem Truppenbesuch in Norddeutschland. Allerdings könne gar nicht eingezogen werden, da man nicht wisse, wo und wer eigentlich die 18-jährigen jungen Männer seien. Derzeit befasse man sich mit dem Wiederaufbau der Wehrerfassung - und deswegen sei die Frage der Versendung von Musterungsfragebögen ein erster Schritt.

Pistorius betonte angesichts des Personalbedarfs der Streitkräfte, wie wichtig die Aufwuchsfähigkeit in der Reserve für die Bundeswehr ist. Diese bilde sich aus der Ausbildung von Wehrdienstleistenden oder anderen Soldatinnen und Soldaten. Derzeit sei die Wehrpflicht ausgesetzt. Diejenigen, die dies 2011 aus fiskalische Gründen entschieden hätten, hätten gleichzeitig alle Strukturen zerschlagen, die die Wehrerfassung ermöglichten. Diese sei aber verpflichtend.