Glaisin (dpa/mv). Der undotierte Preis erinnert an den niederdeutschen Schriftsteller Johannes Gillhoff. In diesem Jahr geht er an einen Volkskundler.
Der Johannes-Gillhoff-Literaturpreis 2024 geht an den Volkskundler Olaf Both. Das teilte die Johannes Gillhoff Gesellschaft am Sonntag nach ihrer Jahrestagung am Samstag in Glaisin mit. Die Preisübergabe ist für den 8. Juni in der Kreisvolkshochschule Ludwigslust geplant. Glaisin ist ein Ortsteil von Ludwigslust.
Both kam nach Angaben der Gesellschaft bereits in Kindertagen mit der plattdeutschen Sprache, dem Theater und der Volkskunde in Kontakt. Als Schüler habe er Lesewettbewerbe gewonnen. Seit 2015 leite Both die Kindergruppe der Rehnaer Plattsnacker und greife hin und wieder zur Feder, um plattdeutsche Kurzgeschichten und Gedichte zu Papier zu bringen.
Der in Grevesmühlen geborene Both studierte nach einer Krankenpfleger-Ausbildung Museumskunde in Berlin. Ende 2010 übernahm er die Leitung des Volkskundemuseums in Schönberg. Während der Arbeit am Museum absolvierte Both ein Masterstudium im Bereich Kulturwissenschaft. Er ist den Angaben zufolge seit Dezember wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Mecklenburg in Schwerin.
Der undotierte Preis erinnert an den niederdeutschen Schriftsteller Johannes Gillhoff (1861-1930). Sein bekanntestes Werk, der Briefroman „Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer“, erzählt von einem jungen Tagelöhner aus Mecklenburg, der im 19. Jahrhundert in die USA auswanderte, um dort sein Glück zu suchen. Das Buch erreichte in den 1920er Jahren hohe Auflagen und ist noch immer erhältlich.